Hyundai Roboter

Ein weiterentwickelter "Spot" von Boston Dynamics dreht im Hyundai-Werk probeweise seine Runden. (Bild: Hyundai)

Der Factory Safety Service Robot basiert auf dem bekannten Boston Dynamics-Roboter Spot, der bereits für große mediale Aufmerksamkeit sorgte. Im südkoreanischen Werk des Autoherstellers geht der vierbeinige Roboter im Rahmen einer Machbarkeitsstudie gemeinsam mit dem Sicherheitsteam von Hyundai auf Patrouille, um etwa Überhitzungen an Anlagen oder offene Türen zu erkennen.

Dafür wurde der Basis-Spot mit einer Wärmeleitbildkamera, einem 3D-Lidar sowie KI-Software und autonomer Navigation ausgestattet. Der Roboter kann über eine sichere Webseite ferngesteuert werden, die per Livestream Bilder von seinem Gang durch das Werk liefert, sodass das Personal aus der Ferne die industriellen Bereiche beobachten kann. Die KI-Technologie des Roboters ermöglicht es ihm darüber hinaus, im Fall einer erkannten Gefahr einen Alarm an die Verantwortlichen zu senden.

Hyundai baut Robotik-Knowhow auf

„Der ‚Factory Safety Service Robot’ ist das erste Kooperationsprojekt mit Boston Dynamics. Der Roboter wird dazu beitragen, Risiken zu erkennen und die Sicherheit der Menschen an Industriestandorten zu gewährleisten“, sagt Dong Jin Hyun, Leiter des Hyundai Motor Group Robotics Lab. „Wir werden durch kontinuierliche Zusammenarbeit mit Boston Dynamics auch weiterhin Smart Services entwickeln, die in industriellen Anlagen Gefahren feststellen und dadurch zu einem sicheren Arbeitsumfeld beitragen können.“

Die Hyundai Motor Group hatte im Juni den Robotik-Spezialisten Boston Dynamics übernommen. Neben direkter Anwendung der Roboter in Industrieanlagen, wie jetzt mit dem Factory Safety Service Robot, erhofft sich der Autobauer durch die Akquisition weitere Synergien zum autonomen Fahren oder zu Lösungen für urbane Luftmobilität.

Boston Dynamics wurde Anfang der 90er Jahre als Spin-Off des Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegründet und gilt als Pionier auf dem Gebiet der humanoiden Robotik. Anschließend folgten zahlreiche Änderungen der Eigentümerstruktur: Erst übernahm Google im Jahr 2013 das Unternehmen, ehe es 2017 an den japanischen Softbank-Konzern ging. Nun also die Übernahme durch Hyundai. Dabei liegen 80 Prozent der Anteile bei den Südkoreanern, 20 Prozent verbleiben bei Softbank.

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