2019_144_Autonomes Fahren - Staffeluebergabe zwischen Fahrer und Autopilot funktioniert

Autonome Systeme können die Situation des Fahrers mittels Kameras und Sensoren im Innenraum abschätzen. (Bild: PAKoS)

Das vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordinierte Projekt „Personalisierte, adaptive kooperative Systeme für automatisierte Fahrzeuge“ (PAKoS) bringt nach drei Jahren Entwicklung einen Prototypen der Mensch-Maschine-Schnittstelle für das autonome Fahren hervor. Dieser soll in einer Fahrdemonstration auf einer Teststrecke in Bad Sobernheim vorgestellt werden.

Das Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 3,1 Millionen Euro geförderten Projekts ist es, dass autonome Fahrzeuge in bestimmten Fahrsituationen die Kontrolle vorausschauend und zuverlässig an den Fahrer übergeben, falls diesem ein besserer Überblick zugetraut wird. „Automatisierte Fahrzeuge werden den Fahrer zukünftig nicht nur entlasten, sondern zeitweise ganz die Fahrzeugführung übernehmen“, erklärt Michael Flad vom KIT, der Koordinator des interdisziplinären Forschungsverbunds PAKoS.

Deshalb muss etwa vor der Einfahrt in Baustellenbereiche mit nicht eindeutigen Fahrspuren und Geschwindigkeitsbegrenzungen oder auf unkartiertes Privatgelände die Kontrolle über das Fahrzeug an den Fahrer übergeben werden. Dafür muss es allerdings erkennen, womit sich der Fahrer gerade beschäftigt und die Fahrweise daran anpassen. Über Kameras im Innenraum und gegebenenfalls Sensoren am Lenkrad identifiziert das PAKoS-System den Fahrerzustand und seine Aufmerksamkeit.

Es soll unterscheiden können, ob der Insasse gerade auf die Straße oder in ein Buch blickt, ob er ein Handy benutzt oder in einer Tasche kramt und damit den Übergang der Lenkverantwortung unterstützen. Zudem kann der Fahrer mit einer App das Fahrverhalten nach seinen Bedürfnissen personalisieren.

Das Alleinstellungsmerkmal des Projektes bestehe in der Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes für eine individualisierte Kooperation zwischen Fahrer und automatisiertem Fahrzeug, welches für die Zulassung der Fahrzeuge erforderlich ist, verkündete das Institut. Neben dem KIT und seinem Innovationspartner FZI Forschungszentrum Informatik sind an dem – mit 4,2 Millionen Euro ausgestatteten – Projekt unter anderem die Technische Universität München, Bosch, BMW und das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung beteiligt.

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