Renault-CEO Luca de Meo übernimmt Leitung von Ampere / Renault macht Software und E-Mobility zur Chefsache

Luca de Meo soll nach deren Börsengang im Laufe des Jahres die Leitung der Renault-Tochter Ampere übernehmen. (Bild: Renault)

Der Verwaltungsrat von Renault hat die Ernennung von CEO Luca de Meo zum neuen Chairman und CEO der Tochter Ampere genehmigt. Der Renault-Chef steht damit in Zukunft nicht nur an der Spitze des Autoherstellers, sondern leitet ab der im zweiten Halbjahr geplanten Ausgliederung von Ampere auch dessen Software- und Elektrifizierungsgeschäft. Zur Seite stehen werden de Meo ab diesem Zeitpunkt Josep Maria Recasens als COO sowie Vincent Piquet als CFO. Weitere Einzelheiten zur neuen Führungsriege der Unternehmenstochter sollen auf einem Capital Market Day im zweiten Halbjahr bekanntgegeben werden.

„Dank der Arbeit der vergangenen zwei Jahre steht Ampere kurz vor dem Start und kann sich vom ersten Tag an auf einzigartige Ressourcen stützen: eine der am stärksten integrierten EV-Wertschöpfungsketten der Branche, ein bahnbrechender Ansatz für Software Defined Vehicles und hochmoderne Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten“, sagt Luca de Meo. Die Kombination „aus einem agilen Pure Player und den Stärken eines etablierten Automobilherstellers“ mache Ampere in der Branche einzigartig.

Ampere soll Kosten senken und Gewinne erhöhen

Als Ziele rief de Meo aus, die Kosten der kommenden Fahrzeuggeneration um rund 40 Prozent zu senken, Technik und Innovation in den Mittelpunkt von Ampere zu stellen und ansprechende Produkte zu attraktiven Preisen zu liefern. Ampere strebt bis 2030 eine durchschnittliche jährliche Umsatzwachstumsrate (CAGR) von 30 Prozent an. Da 80 Prozent der Investitionen bereits getätigt sind, sollen der Betriebsgewinn und der freie Cashflow bereits 2025 den Break-even erreichen. Für 2030 ist eine zweistellige Marge angepeilt.

Auf der technologischen Seite steht die Erforschung neuer Batterietechnologien ebenso im Fokus wie eine Steigerung des Wirkungsgrades von E-Antrieben auf 90 Prozent. Zudem möchte der Autohersteller die Anzahl der notwendigen Bauteile um 30 Prozent senken, die Produktionszeit pro Fahrzeug auf unter 10 Stunden bringen und die Entwicklung der eigenen Software-Defined-Vehicle-Architektur vorantreiben. Um diese Ziele zu erreichen, kann Ampere unter anderem auf 20 enge Renault-Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette für E-Mobilität und Software zurückgreifen – unter anderem bestehen Kooperationen mit Google, Qualcomm, Valeo und STMicroelectronics. Insgesamt sollen in Zukunft rund 10.000 Mitarbeiter für Ampere tätig sein, davon rund ein Drittel Ingenieure.

Auch Nissan soll Ampere voranbringen

Auch Renaults Allianzpartner Nissan ist als Partner bei Ampere involviert. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten die beiden Autohersteller bereits zu Beginn des Jahres. Wahrscheinlich ist, dass sich künftige Modelle der beiden Hersteller die Plattformen für Hard- und Software teilen werden. Nahezu gleichzeitig hatte Renault zudem angekündigt, den eigenen Einfluss bei Nissan zurückfahren zu wollen. Geplant sei eine gegenteilige Beteiligung von 15 Prozent, was für Renault den Verkauf von rund 28 Prozent der eigenen Nissan-Anteile bedeutet.

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