Autonomes Fahren

Trotz zahlreicher technologischer Fortschritte sind die möglichen Passagiere autonomer Fahrzeuge in Deutschland weiter skeptisch. (Bild: Adobe Stock / Gorodenkoff)

Knapp die Hälfte der Deutschen kann sich derzeit nicht vorstellen, vollautonome Fahrzeuge zu nutzen. Dem gegenüber stehen 18 Prozent, die sich eine Nutzung „sehr gut“ vorstellen können sowie 27 Prozent, die Robotaxis und Co „vielleicht“ nutzen würden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Center of Automotive Management (CAM) mit dem Beratungsunternehmen YouGov.

Jüngere Altersgruppen zeigen sich autonomen Autos gegenüber deutlich aufgeschlossen: Die 18 bis 34 Jahre alten Teilnehmer der repräsentativen Studie geben zu 28 Prozent an, sich eine Nutzung von People Movern sehr gut vorstellen zu können, rund 35 Prozent ziehen dies zumindest in Erwägung. In der Altersgruppe der über 55-Jährigen spricht sich hingegen die Mehrheit (61 Prozent) gegen die neuen Mobilitätsangebote rund um autonome Shuttles aus.

Als wichtigste Argumente für die Nutzung autonomer Fahrzeuge sehen die Befragten die Faktoren Zeitersparnis (27 Prozent) und Sicherheit (26 Prozent). Weitere Vorteile machen die Befürworter der Technologie in einer besseren Umweltverträglichkeit, günstigeren Unterhaltskosten sowie einem bedarfsorientierten Mobilitätsangebot aus (je 19 Prozent). Rund 29 Prozent der Befragten geben jedoch auch an, keinerlei Vorteile zu erwarten.

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Das Thema Sicherheit führt ebenfalls die Liste der Contra-Argumente unter den Befragten an: So zweifeln rund 48 Prozent der Befragten an der Sicherheit von Fahrzeugen ohne menschlichen Fahrer. Gleichzeitig wird auch die Möglichkeit von Cyber-Attacken auf autonome Flotten von 40 Prozent als Problem betrachtet.

„Autonomes Fahren ist zwar ein großes Technologieversprechen der Auto- und Mobilitätsindustrie, die mit der Vision von weniger Unfällen, mehr Komfort und geringeren Fahrtkosten einhergeht“, erklärt CAM-Direktor und Studienleiter Stefan Bratzel. Allerdings fehle bei breiten Bevölkerungsschichten noch die Akzeptanz der Bevölkerung. Unternehmen sollten daher einerseits stärker den Kundennutzen autonomer Fahrzeuge adressieren, andererseits durch transparente Kommunikation die Skeptiker einfangen, so Bratzel. Insbesondere große Teile der jüngeren Generationen könnten so als Wortführer und Unterstützer gewonnen werden.

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MSR erscheint im November 2022

Stefan Bratzel, Mobility Circle
Stefan Bratzel auf dem Mobility Circle 2021. (Bild: facesbyfrank)

Die vom CAM erhobenen Daten zur aktuellen Mobilität fließen in den Mobility Services Report (MSR) 2022 ein, den das CAM und automotiveIT in Kooperation Cisco jährlich veröffentlichen. Die kommende Ausgabe, in denen die zentralen Neuerungen rund um neue Mobilitätsdienste, Infotainment und das Connected Car erfasst werden, wird am 9. November 2022 im Rahmen des Mobility Circle in München erstmals öffentlich präsentiert.

 

Leser erwartet ein Trend-Monitoring von rund 300 Mobilitätsdiensten weltweit, eine Bewertung der Servicestärke der relevanten Akteure aus Auto- und Mobilitätsindustrie sowie eine Tiefenanalyse des Potenzials autonomer Fahrdienste.

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