Eine Frau nutzt die Sprachbedienung eines Volkswagens.

Im aktuellen Golf verbessert Volkswagen die Sprachbedienung. (Bild: Cariad)

Volkswagen bringt neue Software und Hardware in Serie, um das Infotainment im aktuellen Golf zu verbessern. Die Software kommt dabei mit weniger Systemschnittstellen als bisher aus. Dadurch sollen künftige Integrationen von Online-Funktionen wie Nachrichten oder Wettervorhersagen leichter vonstattengehen.

Am meisten profitiert bislang die Sprachbedienung: Sie wird künftig mit „Hallo Volkswagen“ gestartet und versteht auch Formulierungen des Alltags wie „Mir ist kalt“. Mittels digitaler Mikrofone unterscheidet sie zwischen Sprachbefehlen des Fahrers und Beifahrers. Das optimierte System stellt dabei Rückfragen und lässt sich ins Wort fallen. Es erreiche eine Verständnisquote von etwa 95 Prozent, so Volkswagen.

Hardware beschleunigt Volkswagens Infotainment

Die Antworten und Vorschläge der Sprachbedienung stammen aus zwei Quellen – der Cloud und den Offline-Informationen. Sowohl online als auch offline treffen die Antworten und Reaktionen nun bis zu viermal schneller ein als bisher – auch bei der Navigation. Möglich ist dies durch die Verbesserungen des Modularen Infotainmentbaukasten (MIB3). Hardwareseitig erhält dieser ein leistungsfähigeres System on Chip (SoC).

Sein Zentralprozessor besteht aus vier Kernen, dazu kommen die Grafikkarte und der digitale Signalprozessor für den Audio-Bereich. Die neue Chip-Einheit bietet etwa 25 Prozent mehr Rechenkapazität, bei der Grafikkarte verdreifacht sich die Leistung. Die Neuerungen fließen in den nächsten Wochen in die Serienproduktion ein. Bereits ausgelieferte Fahrzeuge sollen im nächsten Jahr mit einem Softwareupdate versehen werden.

TomTom und Cariad entwickeln neue Navigation

Darüber hinaus arbeitet Volkswagens Softwaretochter Cariad gemeinsam mit TomTom an der nächsten Navigationsgeneration für den Konzern. Sie soll möglichst eng in die Fahrzeugplattform integriert werden. Die Unternehmen bauen in diesem Sinne ihre jahrelange Zusammenarbeit im Zuge eines mehrjährigen Vertrags weiter aus. Dieser gilt für alle Märkte weltweit – mit Ausnahme von China. Cariad wird Navigations-UI/UX sowie die Kartenvisualisierung entwickeln, TomTom liefert die Cloud-native Navigationslösung mit OTA-Update-Funktion. Wenn keine Datenverbindung zur Verfügung steht, schaltet die Lösung auf die Onboard-Software.

Die ersten Modelle mit der Navigationstechnologie der nächsten Generation werden elektrisch sein und 2023 auf die Straße kommen. Die Entwicklung weiterer Funktionen wie spurabhängige Navigation und spurabhängiger Verkehr sowie ein fortschrittlicheres und personalisiertes EV-Erlebnis sollen ebenfalls Teil des Innovationszyklus sein. Bei derartigen Verbesserungen setzt Cariad auf die Daten seiner weltweiten Flotte. Bis 2030 will das Unternehmen bis zu 40 Millionen Fahrzeuge weltweit mit der Automotive Cloud des Volkswagen-Konzerns verbinden.

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