
Der diesjährige CCI-Award geht an Tesla. Auf der Bühne (v.l.n.r.) Yannick Tiedemann, stellvertretender Chefredakteur von automotiveIT und Automobil Produktion, Jutta Gräfensteiner von Cisco und Stefan Bratzel, Gründer und Direktor, Center of Automotive Management (CAM). (Bild: automotiveIT)
Es sind nicht nur die technologischen Finessen oder der Pioniergeist, die eine Erfindung auszeichnet. Die unabhängige Fachjury des CCI-Award bezieht in ihre Entscheidungen auch den ganz konkreten Nutzen für alle Anwender ein. Die auf Basis der wissenschaftlichen Studie Connected Car Innovation Index (CCI) vorgenommene Auswahl der fünf Finalisten fiel auch in diesem Jahr auf Top-Innovationen rund um die vernetzte Mobilität. Die Entscheidung dürfte keinesfalls leichtgefallen sein, denn unter den Technologien galt es sowohl eine große Bandbreite wie auch in den speziellen Themen selbst sehr innovative Neuheiten zu begutachten und letztendlich eine Entscheidung zu fällen.
Aktuelle scanne man 30 OEMs mit 80 Marken mehrmals im Jahr und filtere als Essenz systematisch die besten Innovationen heraus, sagt Stefan Bratzel, der in Hannover die Award-Verleihung vornimmt. 336 Innovationen standen auf dem Prüfstand. Ins Finale schafften es sowohl renommierte Unternehmen wie Mercedes-Benz, das mit gleich drei Weltneuheiten seinen Erfindergeist unter Beweis stellt. Unter anderem schaffte es der Hersteller mit seinem das gesamte Cockpit überspannenden MBUX-Hyperscreen und der Display-Funktion für den Beifahrer in die Top 5.
Zu den weiteren Finalisten zählten der US-amerikanische Elektro-Pionier Tesla wie auch der chinesische Anbieter Great Wall. Für ihre Marke Wey bieten die Chinesen im SUV Mocha eine Assistenzlösung, die von hohem praktischen Nutzen im urbanen Raum ist: eine außerhalb des Fahrzeugs via Gestensteuerung steuerbare Einparkhilfe. Mit dieser Neuentwicklung schaffte es Great Wahl in den Kreis der fünf Top-Innovationen.
Was ist der Connected Car Innovation Award?
Der CCI-Award von automotiveIT in Zusammenarbeit mit dem Center of Automotive Management (CAM) unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Bratzel zeichnet führende Technologien im Rahmen des vernetzten Fahrzeugs aus und wurde 2015 zum ersten Mal vergeben. Der Award basiert auf der wissenschaftlichen Studie Connected Car Innovation Index (CCI). Die Kür des Preisträgers wird von einer Fachjury in einer geheimen und notariell beglaubigten Wahl vorgenommen.
Teslas Smart Shift-Funktion überzeugt die Jury
Auf das Siegertreppchen schafft es allerdings die situative Assistenzfunktion Smart Shift von Tesla. Die für den Autopilot genutzten Sensoren des Fahrzeugs sind hier in der Lage, anhand der Umgebung und der Situation die Absichten des Fahrers zu erkennen und dementsprechend den richtigen Gang einzulegen. Sollte das Fahrzeug beispielweise vor einer Mauer stehen, wird dies erkannt und der Autopilot schaltet automatisch in den Rückwärtsgang. Mit diesem Funktionsupgrade zielt der US-Autobauer darauf ab, manuelle Schaltvorgänge weitgehend aus seinen Fahrzeugen zu verbannen.
Gemeinsam mit Jutta Gräfensteiner, Mitglied in der deutschen Geschäftsleitung von Cisco, begründet CAM-Chef Stefan Bratzel die diesjährige Wahl. Bei allen Nominierten spiele Software die entscheidende Rolle, so Gräfensteiner. Das Tesla-System sei eine kundenorientierte und spannende Lösung, sagt Bratzel, der betont: "Sie zahlt insbesondere auf die Belange des Kunden ein und schafft Mehrwert." Das junge Unternehmen setze die Themen richtig, hebt der CAM-Chef weiter hervor. Zeigen müsse sich allerdings, wie die Idee eines geschlossenen Ökosystems in Zukunft Erfolge erzielen könne. Dies, so Bratzel, stehe noch auf dem Prüfstand.
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