
Das ABB-Spinoff Panion möchte Fuhrparkmanagern künftig die Steuerung elektrischer Flotten erleichtern. (Bild: ABB)
Das ABB-Spinoff Panion und Amazon Web Services starten in die Testphase für gemeinsam entwickelte Lösungen im Bereich Ladeplanung für Elektroflotten. Die Cloud-Plattform Panion EV Charge Planning soll es Betreibern von Fahrzeugflotten ermöglichen, den Energieverbrauch zu überwachen und die Ladeplanung zu erleichtern.
„Die Umstellung auf Elektrofahrzeugflotten stellt Betreiber immer noch vor erhebliche Herausforderungen“, sagt Panion-CEO Markus Kröger. Mit dem modularen Tool wolle man Flottenmanagern Chancen eröffnen, die eigenen Fahrzeuge so zuverlässig, effizient und zeitsparend wie möglich zu verwalten. Neben einem Algorithmus, der den optimalen Zeitpunkt zum Laden von Fahrzeugen unter Einbeziehung der Nutzung sowie der jeweiligen Kosten errechnet, und einem Echtzeit-Monitoring, umfasst das Tool ebenfalls ein Modul zum Task- und Fehlermanagement. Dieses soll im Fall von ungeplanten Ereignissen und Fehlern bei Ladevorgängen, die ein rechtzeitiges Eingreifen vor Ort erfordern, eine entsprechende Meldung auslösen.
Das Panion EV Charge Planning-Tool basiert auf der Expertise von ABB in den Bereichen Energiemanagement, Ladetechnologie und E-Mobilität, Amazon bringt hingegen das Knowhow aus der Cloud-Entwicklung in das Produkt ein. Die Zusammenarbeit beider Unternehmen war im März 2021 bekannt gegeben worden, bereits 2022 soll die Vollversion der Lademanagement-Lösung lanciert werden.
Unternehmen steigen auf E-Fuhrparks um
Die Nachfrage nach intelligenten Ladelösungen für Unternehmensflotten dürfte sich in Zukunft deutlich erhöhen, da alternative Antriebe zunehmend Realität in den Betrieben werden. Laut einer Analyse des Leasing-Unternehmens Arval aus dem April 2021 haben bereits 42 Prozent aller europäischen Unternehmen mit eigenem Fuhrpark alternative Antriebe eingeführt, weitere 31 Prozent planen dies in den kommenden drei Jahren. Eine deutliche Schieflage offenbart sich jedoch hinsichtlich der Unternehmensgröße: Während Betriebe mit mehr als 1.000 Mitarbeitern bereits zu zwei Dritteln alternative Antriebe nutzen, ist dies bei Kleinunternehmen mit weniger als zehn Angestellten nur in einem Fünftel der Fall. In der Gesamtheit verfügen laut einer DAT-Analyse 2021 rund elf Prozent aller Fahrzeuge in Unternehmensflotten über einen alternativen Antrieb, 2019 lag der Wert nur bei vier Prozent.
Ausschlaggebend für den Umstieg auf Elektrofahrzeuge in Flotten ist vor allem der Wunsch der Mitarbeiter. So gaben in einer Dataforce-Studie 53 Prozent der Befragten an, der Umstieg auf alternative Antriebe erfolge primär als Reaktion auf entsprechende Forderungen der Belegschaft. 21 Prozent geben Nachhaltigkeit als Hauptgrund an, während das positive Unternehmensimage und staatliche Förderungen von nur sieben Prozent der Befragten als ausschlaggebend angesehen werden. Geringere Energie- oder Wartungskosten sind nur für fünf Prozent der Unternehmen ausschlaggebend.
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