SAE-Level 4 autonomer Fahrbetrieb mit dem autonomen Bus EMil auf einem geschlossenen Areal.

Im letzten halben Jahr begannen die Vorbereitungen für den fahrerlosen Level 4 Shuttle-Betrieb. (Bild: Levke-Jannichsen)

In Schleswig-Holstein realisiert EasyMile in Partnerschaft mit dem GreenTEC Campus den nach eigenen Angaben ersten vollautomatisierten Fahrbetrieb auf Level 4 in Deutschland. Seit gut zwei Jahren fährt der autonome Bus EMil auf dem GreenTEC Campus als Teil des vom Bundesverkehrsministerium (BMVI) in Berlin geförderten Projekts „NAF-Bus“ (Nachfragegesteuerter-Autonom-Fahrender-Bus) in Schleswig-Holstein. Im letzten halben Jahr begannen die Vorbereitungen für den fahrerlosen Shuttle Betrieb auf dem Betriebsgelände in Absprache mit allen Projektpartnern wie der EurA AG. Nach derzeitiger Rechtslage dürfen hochautomatisiert oder autonom fahrende Fahrzeuge nur auf Privatgelände ohne Begleiter fahren, da dort die Straßenverkehrsordnung nicht gilt. Die deutsche Bundesregierung kündigte an, noch in diesem Jahr ein Gesetz auf den Weg zu bringen, das den Betrieb von Level 4 autonomen Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen regeln soll.

Dem vollautomatisierten Betrieb sei ein komplexer Prüfprozess vorausgegangen, der Teil der prozessbasierten und zertifizierten Sicherheitsstandards von EasyMile sei, bevor der Betrieb genehmigt wurde, heißt es in einer Mitteilung. EMil fahre nun autonom auf dem Gelände des Innovationscampus, der insgesamt 30 Firmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien beherbergt. Dort ist das Shuttle auf einer 2,5 km langen Strecke unterwegs und befördert Mitarbeiter oder Besucher über vier Haltestellen und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 15 km/h über das weitläufige Gelände. Seit seinem ersten Einsatz 2018 hat EMil den Unternehmen zufolge schon tausende Menschen bewegt und bisher 5.500 Kilometer zurückgelegt.In dem Projekt geht es vor allem darum, autonomes Fahren im ländlichen Raum zu erproben, um das Mobilitätsangebot langfristig zu sichern.

Das Fahrzeug orientiert sich an seiner Umgebung, wobei Lidare und Kameras Hindernisse erkennen. GPS und leistungsstarke Datenfusionsalgorithmen verarbeiten die Informationen und erlauben dem Shuttle auf einer vorprogrammierten Karte millimetergenau zu navigieren, auch ohne bestehende Infrastruktur. Das Fahrzeug werde zusätzlich in der Zentrale des Technologieunternehmens EasyMile als auch in der Zentrale des GreenTEC Campus überwacht. Weiter heißt es, Service-Begleiter, die bisher im Fahrzeug mitgefahren seien, überwachen die Funktionen nun von außerhalb und können jederzeit in das Geschehen eingreifen.

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