
Im Bereich Datenmanagement gelten chinesische Unternehmen wie Alibaba als fleißige Patentanmelder. (Bild: Alibaba)
Alibaba, Tencent, Oppo, Baidu, der Stromversorger Chinas, die staatliche Akademie der Wissenschaften und einige Dutzend andere Akteure mehr – sie haben sich in der Vergangenheit viel Knowhow in Bereichen gesichert, die über das autonome Fahren mitentscheiden. Das zeigt eine aktuelle Studie der Münchner Patentkanzlei Grünecker.
Die Patentanwälte haben untersucht, wie sich die Patentanmeldungen bei wichtigen Themen des autonomen Fahrens weltweit verteilen. Dabei zeigte sich, dass das Datenmanagement noch ein Feld sei, bei dem in Europa Handlungsbedarf bestehe, erklärt Jens Koch, Patentanwalt und Autoexperte bei Grünecker.
In den vergangenen fünf Jahren konnten Forscher weltweit für das Datenmanagement sehr viel mehr Innovationen mit Patenten schützen als bei jedem anderen Thema, das für das autonome Fahren wichtig ist. „Die hohe Innovationsfreude wird das autonome Fahren insgesamt fördern. Einzelne Hersteller und Zulieferer müssen sich aber wieder neue Partner suchen“, konstatiert Koch.
Insbesondere die etablierten OEMs haben aus Sicht der Studienautoren beim Datenmanagement Nachholbedarf. „Die Automobilhersteller bedienen die traditionellen Themen um Autokomponenten und deren Steuerung sehr gut. In Sachen Datenmanagement und Interaktion mit der Fahrzeugumgebung zeichnet sich aber eine technologische Übermacht in China und in den USA ab“, sagt Patentanwalt Jens Koch.
Unter den Automobilherstellern führen bei den Patentanmeldungen Ford und General Motors in den USA vor Hyundai/Kia und Toyota in Asien. Volkswagen und Audi vereinen die meisten dieser Patente in Europa auf sich. Elektro-Pionier Tesla, der schon seit Jahren einen Autopiloten in seine Fahrzeuge einbaut, kommt dagegen mit sehr wenigen eigenen Patenten aus.
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