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Vor dem kommerziellen Durchbruch von Drohnen braucht es klare Regularien und eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung, erklärt Stefan Maurer, Leiter Future Transportation Mercedes-Benz Vans. (Bild: Daimler)

Vor allem dank Amazon und Co. steigt die Anzahl an Warensendungen derzeit . An Lösungen, um die gewünschten Waren zum Kunden zu bringen, arbeiten nicht nur Amazon selbst, sondern auch Autounternehmen wie Continental oder Daimler. carIT hat mit Stefan Maurer, Leiter Future Transportation Mercedes-Benz Vans bei der Daimler AG, über die Möglichkeiten gesprochen, die Drohnen in der Mobilität von Morgen eröffnen.

Im Zusammenhang mit Drohnen wird häufig das Beispiel der Last-Mile-Logistik bemüht. Welche anderen Anwendungsbereiche sehen Sie in Zukunft an der Schnittstelle von Fahrzeug und Drohne?

Wir fokussieren uns mit unserem Projekt Vans & Drones klar auf die letzte Meile. Sie ist quasi unser Home-Turf und Mercedes-Benz Vans entwickelt seit Jahrzehnten Lösungen für genau diesen Einsatzzweck. Zudem ist die letzte Meile eine der aktuell größten Herausforderungen für die gesamte Logistik- und Lieferbranche. Wir brauchen hier dringend neue Lösungen, um auf der einen Seite dem stetig wachsenden Paketaufkommen zu begegnen, auf der anderen Seite aber auch, um den sich verändernden Ansprüchen an die Zuverlässigkeit und die Geschwindigkeit von Lieferservices gerecht zu werden. Darum denken wir über das eigentliche Fahrzeug hinaus.

Ab welchem Jahr ist in der Masse mit dem Durchbruch autonomer Drohnen für entsprechende Anwendungen zu rechnen?

Ein konkretes Datum zu nennen ist aus meiner Sicht nicht seriös. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass sich Technologie rasant schnell weiterentwickelt und schon heute Vieles möglich macht, dass wir noch vor einigen Jahren für unmöglich hielten. Nehmen wir nur die Sensorik: Sie ist heute so klein und so leistungsstark, dass wir die Drohnen automatisiert auf dem Dach eines Vans landen lassen können. Aber in diesem Zusammenhang geht es nicht nur um die Technologie: bevor wir Drohnen in den verschiedenen kommerziellen Bereichen sehen, müssen einige andere Faktoren ebenfalls stimmen. Beispielsweise braucht es klare Regularien für diese Technologie und ihren Einsatz, sowie eine breite Akzeptanz bei den Nutzern und in der Bevölkerung.

Welche technologischen und rechtlichen Hürden müssen bis dahin noch bewältigt werden?

Die Technologie ist heute schon sehr weit, was wir mit unserem Pilotprojekt in Zürich gezeigt haben. Dort haben wir zudem die Prozesse hinter einem solchen System erproben können, was uns maßgeblich hilft, dieses Projekt weiter zu bringen. Die Arbeit dort hat uns verdeutlicht, dass der regulatorische Bereich eine Schlüsselrolle spielt und sich hier noch Einiges tun muss, wenn wir in naher Zukunft solche Systeme im Markt sehen wollen. Vans & Drones zeigt, dass die Kombination von unterschiedlichen Technologien Sinn macht und für bestimmte Anwendungsfelder einen Mehrwert schafft und das wiederum treibt auch die rechtlichen und regulatorischen Diskussionen weiter voran.  

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