Nvidia Headquarter

Die Nvidia GTC ist eine globale Konferenz für Entwickler im Bereich künstliche Intelligenz, die Entwickler, Ingenieure, Forscher, Erfinder und IT-Experten zusammenbringt. (Bild: Nvidia)

Von Pkw über Nutzfahrzeug bis hin zu Robotaxi und autonomes Lieferfahrzeug: Auf der alljährlichen Entwicklerkonferenz verkündet Nvidia, welche Unternehmen zukünftig auf die fahrzeuginterne Computerplattform Thor setzen, um ihre privaten und kommerziellen Flotten der nächsten Generation anzutreiben. „Wir unterstützen Automobilhersteller bei der Transformation ihrer gesamten Arbeitsabläufe, von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zum tatsächlichen Fahren“, kommentiert Nvidias Vice President of Automotive Danny Shapiro. Das System für generative KI-Anwendungen wurde bereits auf der GTC 2022 vorgestellt. Als Nachfolger von Orin soll Thor mit einer Leistung von 1.000 Teraflops sowohl Cockpit-Funktionen als auch sicheres, hochautomatisiertes und autonomes Fahren auf einer zentralen Plattform bündeln. Zusätzlich soll die Plattform ab sofort die neue Nvidia Blackwell-Architektur intergieren, die unter anderem für Transformer-, LLM- und generative KI-Workloads entwickelt wurde.

Thor zieht in chinesische Elektrofahrzeuge ein

BYD, weltweit größter Hersteller von Elektrofahrzeugen, weitet seine laufende Zusammenarbeit mit dem Tech-Player vom Auto auf die Cloud aus. Neben dem Aufbau seiner EV-Flotten der nächsten Generation auf Thor plant der chinesische OEM auch die Nutzung der KI-Infrastruktur von Nvidia für Cloud-basierte KI-Entwicklung und -Schulungstechnologien. Zudem sollen die Nvidia-Plattformen Isaac und Omniverse zur Entwicklung von Anwendungen für die virtuelle Fabrikplanung und in der Einzelhandelskonfiguration zum Einsatz kommen.

Auch Hyper, eine Premium-Luxusmarke im Besitz der chinesischen Guangzhou Automobile Group (GAC), gab bekannt, dass sie Thor für ihre EVs der nächsten Generation ausgewählt hat, die ab 2025 produziert werden sollen. Die Automobilmarke nutzt derzeit Orin für sein Flaggschiffmodell Hyper GT, das über fortschrittliche Level 2+ Fahrfähigkeiten in Hochgeschwindigkeitsumgebungen verfügt.

Ein weiterer Autohersteller aus China, kündigte an, Thor als Gehirn für seine EV-Flotten der nächsten Generation zu nutzen. Xpeng will mit dem Autocomputer sein KI-gestütztes Fahrsystem antreiben, das unter anderem das autonome Fahren und Einparken ermöglicht. Somit schließen sich diese Elektro-Hersteller Li Auto und Zeekr an, die bereits zuvor angekündigt hatten, ihre zukünftige Fahrzeug-Roadmap auf Thor aufzubauen.

Nvidia-Technologie macht autonome Lkw sicherer

Das Nvidia-System ist jedoch nicht nur für Personenkraftwagen geeignet, sondern auch für andere Segmente, in denen Hochleistungsrechner und künstliche Intelligenz für einen sicheren Fahrbetrieb unerlässlich sind. Darunter beispielsweise Lastkraftwagen, Robotaxis und Lieferfahrzeuge. Dadurch befinden sich unter den neuen Kooperationspartnern neben Automobilherstellern auch einige Mobilitätsanbieter. So beispielsweise auch das US-amerikanische Startup Nuro, das autonome Fahrtechnologie der Stufe 4 für Nutz- und Privatfahrzeuge entwickelt. Das Jungunternehmen hat sich für Thor entschieden, um den Nuro Driver zu betreiben – ein integriertes autonomes Fahrsystem, das aus firmeneigener KI-Software in Verbindung mit Nvidias Rechen- sowie Netzwerkhardware besteht.

Des Weiteren will Plus, ein globaler Anbieter von Softwarelösungen für das autonome Fahren, künftige Generationen seiner Level-4-Lösung SuperDrive auf dem sicherheitskonformen Zentralrechner Thor laufen lasse. Das Unternehmen wird die Rechenleistung in seinem autonomen Fahrsystem nutzen, um im Bereich der selbstfahrenden Lkw sichere Fahrentscheidungen treffen zu lassen.  Auch Waabi, ein Unternehmen, das KI für das autonome Fahren entwickelt, nutzt das System des Tech-Players, um generative KI-gestützte Lösungen für autonome Lkw auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen plant, Thor in seinen Waabi Driver zu integrieren.  

Zu guter Letzt entwickelt auch WeRide in Zusammenarbeit mit Lenovo mehrere Level-4-Lösungen für kommerzielle Anwendungen, die auf Thor basieren. Integriert in Lenovos ersten Autonomous Driving Domain Controller AD1, wird diese Lösung für eine Vielzahl von urbanen Anwendungsfällen eingesetzt, bei denen funktionale Sicherheit, redundantes Sicherheitsdesign, Fusionierung und Skalierbarkeit ein unerlässlich sind.

Siemens und Nvidia bringen KI in den Digital Twin

Gemeinsam mit Nvidia möchte Siemens die eigenen Aktivitäten im Metaverse verstärken. Im Fokus der Kooperation: KI und der Digital Twin. Unterstützt durch Nvidias Omniverse Cloud-APIs möchte Siemens die eigene Xcelerator-Plattform nutzen, um verstärkt KI-basierte Digital Twins voranzubringen. Noch in diesem Jahr wollen die Partner ein entsprechendes Tool für die cloudbasierte PLM-Plattform Teamcenter X veröffentlichen, das Entwicklungsteams die Möglichkeit geben soll, einen fotorealistischen und physikbasierten Digital Twin in Echtzeit zu erstellen. Generative KI soll dabei unter anderem dazu beitragen, die Darstellung von Materialien, Umgebungen und Beleuchtung erheblich zu beschleunigen. Das höhere Maß an Effizienz soll Kunden nicht nur in der Entwicklung, sondern auch im Vertrieb und Marketing neue Möglichkeiten ermöglichen.

 

Generative KI für immersive Echtzeit-Visualisierung:

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