Mercedes integriert neue Payment-Lösung
Mercedes-Benz will Bezahlvorgänge für den Nutzer komfortabler machen und setzt dafür auf digitale Lösungen.
(Bild: Mercedes-Benz Mobility AG)
Mercedes-Benz will den eigenen Aftersales weiter digitalisieren und setzt künftig auf die Payment-Lösung eines deutschen FinTechs.
Mercedes-Benz will seinen Kunden im deutschsprachigen Raum künftig einen neuen Weg für die digitale Bezahlung von Service-Rechnungen zur Verfügung stellen. Dafür ist der OEM jetzt eine Kooperation mit der FinTech Aufinity Group eingegangen, zu dem die Marke bezahl.de gehört. Die Payment-Lösung stellt eine Zahlungsoption dar, die unter anderem Ratenzahlungsfunktion mitsamt Kreditprüfung umfasst. Das Tool wird auf Mercedes‘ Vertriebsportal Xentry integriert. So sollen Kunden auf Nachrichten antworten und sich bei Rückfragen direkt an teilnehmende Händler wenden.
Auch für die Händler erwartet Mercedes durch die neue Bezahlfunktion Vorteile: Durch die nahtlose Integration in die bestehende Händler-IT-Landschaft soll eine weitgehend lückenlose Nachverfolgung der Kommunikation ermöglicht werden. Zudem spare die automatisierte Buchhaltung bis zu 20 Minuten pro Transaktion, erklärt Mercedes. „Die Integration bietet einen großen Mehrwert, da der offizielle Charakter der Zahlungseinladung das Vertrauen der Kunden in den Online-Bezahlprozess stärkt,“sagt Julian Siefke, Teamleiter Service Pkw, beim Mercedes-Benz-Pilotpartner Lueg.
Nach einer erfolgreichen Pilotphase in Deutschland soll bezahl.de nun schrittweise auf weiteren europäischen Märkten ausgerollt werden. Dazu gehören Italien, Spanien und Österreich sowie weitere Märkte innerhalb Europas.
Darum setzt Mercedes auf digitales Bezahlen
Wie andere OEMs auch will Mercedes seinen Kunden verstärkt die Möglichkeit geben, Zahlungen über digitale Wege abzuwickeln. Im Interview mit automotiveITerklärte Mercedes-Pay-Chef Nico Kersten, wieso digitale Bezahlsysteme mit dem Aufkommen der E-Mobilität und des Software-Defined Vehicles immer wichtiger für die Kunden des schwäbischen OEMs werden: „Wir sehen klar den Wunsch, sich digital über Fahrzeuge zu informieren oder sogar die Kaufabwicklung online durchzuführen“, so Kersten. Auch nach dem Kauf existierten mittlerweile zahlreiche Touchpoints durch den steigenden Grad an Vernetzung im Fahrzeuge. Kersten: „Und da kommt dann der Bereich Payment ins Spiel: Der Kunde möchte das Bezahlerlebnis natürlich in einer digitalen Welt so sicher und einfach wie möglich erleben.“
Mercedes Pay ist eine hundertprozentige Tochter der Unternehmenseinheit Mercedes-Benz Mobility, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 25 Milliarden Euro machte. Der Geschäftsbereich ist jedoch immer weniger lukrativ: Während die Division 2021 noch einen Gewinn von 3,45 Milliarden Euro verzeichnete, lag das bereinigte EBIT 2024 nur noch bei 1,1 Milliarden Euro.