Karlheinz Blankenbach, Hochschule Pforzheim

„Fahrzeuge werden zunehmend zum dritten Wohnzimmer“

Foto von Karlheinz Blankenbach. : Durch sein langjähriges Engagement in der Society for Information Display und im Displayforum hat Karlheinz Blankenbach verschiedene internationale Standards mitgestaltet. Karlheinz Blankenbach zählt seit Jahrzehnten zu den führenden Persönlichkeiten in der Forschung zu automobilen Displays und Lichtsystemen. Als Gründer des Display Lab an der Hochschule Pforzheim haben er und sein Team maßgeblich geprägt, wie Messtechnik und LED-Technologien heute in Fahrzeugen angewendet werden – und damit eine Brücke zwischen akademischer Forschung, industrieller Entwicklung und Standardisierung geschlagen. Durch sein langjähriges Engagement in der Society for Information Display und im Displayforum hat er internationale Standards mitgestaltet, die definieren, wie Automobil-Displays und Lichtsysteme heute entworfen und bewertet werden. Im Vorfeld der 6. ISELED Conference, wo er in München auf der Bühne stehen wird, haben wir ihm drei Fragen gestellt.
Durch sein langjähriges Engagement in der Society for Information Display und im Displayforum hat Karlheinz Blankenbach verschiedene internationale Standards mitgestaltet.

Intelligente Beleuchtung und Displays machen den Fahrzeuginnenraum immer interaktiver. Karlheinz Blankenbach, Professor an der Hochschule Pforzheim, erklärt, wie ISELED, ILaS und universitäre Forschung zur Zukunft vernetzter Lichtsysteme beitragen.

ISELED Conference

Die jährliche ISELED Conference ist das zentrale Branchentreffen und Wissensforum für innovative Fahrzeugbeleuchtung. Am 22. Oktober tauschen sich in München führende Licht-Experten von OEMs, aus der Zulieferindustrie und der Forschung über aktuelle Entwicklungen, Trends und Technologien aus.

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Karlheinz Blankenbach zählt seit Jahrzehnten zu den führenden Persönlichkeiten in der Forschung zu automobilen Displays und Lichtsystemen. Als Gründer des Display Lab an der Hochschule Pforzheim haben er und sein Team maßgeblich geprägt, wie Messtechnik und LED-Technologien heute in Fahrzeugen angewendet werden – und damit eine Brücke zwischen akademischer Forschung, industrieller Entwicklung und Standardisierung geschlagen.

Durch sein langjähriges Engagement in der Society for Information Display und im Displayforum hat er internationale Standards mitgestaltet, die definieren, wie Automobil-Displays und Lichtsysteme heute entworfen und bewertet werden. Im Vorfeld der 6. ISELED Conference, wo er in München auf der Bühne stehen wird, haben wir ihm drei Fragen gestellt.

Herr Blankenbach, Sie agieren seit Jahrzehnten im Bereich Automotive Displays, Messtechnik und Licht. Wie werden Ihrer Einschätzung nach Displays und intelligente Innenbeleuchtung das Nutzererlebnis in zukünftigen Fahrzeugen prägen?

Da sich Fahrzeuge zunehmend zum „dritten Wohnzimmer“ entwickeln, wird das Nutzererlebnis eine zentrale Rolle für das Markenimage spielen. Dies wird auch durch höhere Automatisierungsstufen begünstigt. Displays und Innenbeleuchtung werden entscheidend dazu beitragen, eine angenehme und emotionale Fahrerfahrung zu schaffen.

Als Gründer des Display Lab an der Hochschule Pforzheim und Vorsitzender des International Committee on Display Metrology arbeiten Sie an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Industrie und Standardisierung. Wie beeinflussen diese Aktivitäten Ihrer Meinung nach die Einführung von ISELED und ILaS im Automobilsektor?

Die überwiegende Mehrheit der Fahrer und Passagiere ist heute an außergewöhnliche Display- und Lichterlebnisse gewöhnt – beispielsweise durch Smartphones oder architektonische Beleuchtung. Aufgrund der hohen Stückzahlen in der Automobilindustrie ist Standardisierung essenziell, um eine effiziente und widerstandsfähige Lieferkette zu gewährleisten. Beispiele hierfür sind die Standardisierung von Leuchtdichte und Farbwerten von LEDs – vom Nacht- bis zum Tagesbetrieb – sowie die Vereinheitlichung von Datenschnittstellen.

Sie sind seit der Gründung Mitglied der ISELED-Allianz. Was waren bislang die wichtigsten Erfolge – und welche Rolle kann Hochschul-Forschung bei der nächsten Innovationsphase im Bereich digitaler LED- und Lichttechnologien spielen?

Für mich basieren Vergangenheit und Gegenwart auf drei zentralen Säulen: Erstens, die grundlegende Idee von ISELED – entwickelt von den „zwei Roberts“ (Isele und Kraus) – zur Marktreife zu bringen. Zweitens, Design-Wins zu erzielen und in die Serienproduktion zu überführen. Drittens, mit der kommenden Generation ISELED 2 weitere Innovationen voranzutreiben. Ich sehe künftig zahlreiche neue Anwendungen entstehen, etwa pixelierte Außenbeleuchtung oder weiterentwickelte Innenbeleuchtung. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie wird zu beeindruckenden Lichteffekten und hoher Qualität führen. Beispiele dafür sind die Homogenität pixelierter Lichtleiter und der Einsatz des Helmholtz–Kohlrausch-Effekts zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Beide Themen übertragen die Eigenschaften des menschlichen visuellen Systems auf technische Anwendungen.

Dieses Interview erschien zuerst auf unserem englischsprachigen Portal Automotive Digital Transformation