
Mit einem Abbiegeassistenten wie beim Mercedes Actros können Lkw-Fahrer andere Verkehrsteilnehmer besser erkennen. Deshalb fordert das Allianz Zentrum für Technik, dass Nutzfahrzeuge konsequent mit diesen Assistenzsystemen ausgestattet werden. (Bild: Mercedes-Benz)
Rund die Hälfte der Transporter- und Lkw-Fahrer schaltet häufig oder manchmal Assistenzsysteme ab. Als Grund wird dabei genannt, dass die Systeme nicht richtig funktionieren, sie unpraktisch oder gar störend seien. Dies ist das Ergebnis einer Befragung, die das Allianz Zentrum für Technik (AZT) im Rahmen einer aktuellen Unfallstudie unter Verkehrsteilnehmern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien durchgeführt hat.
Für die Studie des AZT wurden außerdem 700 Verkehrsunfälle untersucht. Rund ein Drittel dieser Unfälle hätte vermieden werden können, wenn Lkw mit aktiv bremsenden Totwinkel-Assistenten ausgestattet gewesen wären oder die Unfallfahrer die beteiligten Verkehrsteilnehmer über eine direkte Sichtlinie rechtzeitig hätten wahrnehmen können.
Christian Sahr, Geschäftsführer des AZT, fordert angesichts dieser Ergebnisse, das lebensrettende Sicherheitssysteme in Nutzfahrzeugen nicht mehr abgeschaltet werden können. Außerdem fordert er für Kleintransporter die gleiche Pflichtausstattung, wie sie bei Pkw inzwischen üblich ist, sowie generell mehr Sicherheitsausstattung, insbesondere für Nutzfahrzeuge. Zudem müsse für Lkw-Fahrer die direkte Sicht durch Fenster im unteren Türbereich sowie durch größere Frontscheiben verbessert werden.