Mercedes-Benz tritt KI-Plattform IPAI bei
Mit dem Beitritt zur Innovationsplattform IPAI will Mercedes-Benz KI-Anwendungen in Forschung und Fertigung beschleunigen. Ziel sind effizientere Prozesse, höhere Qualität und eine skalierbare Integration smarter Technologien im globalen Produktionsnetzwerk.
KI-gesteuerte Prozesstechnologie in den Decklackierkabinen im Werk Rastatt.
Mercedes-Benz
Mercedes-Benz ist neues Mitglied der Innovationsplattform IPAI (Innovation Park Artificial Intelligence) in Heilbronn. Mit dem Beitritt verfolgt der Hersteller das Ziel, den verantwortungsvollen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Industrie voranzutreiben und den Technologiestandort Europa zu stärken. Die Plattform dient als Netzwerk für den strategischen Austausch, die Entwicklung gemeinsamer Standards sowie die Nutzung von Open-Source-Software und die Vereinfachung regulatorischer Prozesse.
„KI verändert grundlegend, wie wir denken, entwickeln und wirtschaften. Wir wollen sie als strategischen Hebel für nachhaltige Wertschöpfung nutzen“, erklärt Katrin Lehmann , CIO der Mercedes-Benz Group AG. Das Unternehmen bringt seine Erfahrung in der KI-Entwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein und plant, Synergien aus der Zusammenarbeit für Forschung, Entwicklung und Produktion zu nutzen.
IPAI-CEO Moritz Gräter betont die Bedeutung des Zusammenschlusses: „Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, müssen wir europäische Ressourcen bündeln. Mercedes-Benz bringt wertvolle Anwendungsexpertise ein.“
Breiter Einsatz von KI im Konzern
Mercedes-Benz integriert KI in nahezu allen Unternehmensbereichen – von Entwicklung und Einkauf über Produktion bis hin zu Vertrieb, Aftersales und IT. Beispiele sind KI-basierte Copiloten für Beschaffungsprozesse, Testfallerstellung oder Schadenserkennung in Werkstätten. In der Produktion sollen maßgeschneiderte Lösungen die Effizienz und Qualität steigern. Eine interne KI-Web-App unterstützt Mitarbeitende im Büroalltag.
Das Unternehmen will KI nur dort einsetzen, wo messbarer Mehrwert entsteht. Ein konzernweites Kompetenzzentrum koordiniert Technologien und Plattformen. Mit der Multi-Cloud-Plattform „Agent Garden“ soll der Zugriff auf KI-Agenten vereinfacht werden. Zudem wurde die Implementierungszeit für neue Modelle auf fünf Wochen reduziert, so der OEM. Governance-Richtlinien und klare KI-Prinzipien sollen den verantwortungsvollen Einsatz sicherstellen. Die Stuttgarter streben an, die tägliche KI-Nutzungsrate in der Belegschaft bis Ende 2025 auf rund 50 Prozent zu erhöhen. „Wir wollen das Potenzial von KI als Transformationsturbo ausschöpfen“, sagt Daniel Eitler, Chief Data und AI Officer.