Das Software-Defined Vehicle wird zur Plattform für datengetriebene Innovationen. Doch Agilität braucht Struktur – und eine neue Perspektive auf den Produktlebenszyklus.
Michele Del Mondo, Senior Director Global Advisor Automotive, PTC Michele Del Mondo, Senior Director Global Advisor Automotive, PTC
Das Software-Defined Vehicle wird zur Plattform für datengetriebene Innovationen.Adobe Stock / Limitless Visions
Ein Software-Defined Vehicle (SDV) ist mehr als die Summe seiner Features. Es ist eine Plattform, die permanent lernt, sich anpasst und weiterentwickelt – vorausgesetzt, sie wird konsequent als datengetriebenes System gedacht. Der Schlüssel liegt nicht allein in der Software, sondern in der Fähigkeit, Informationen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg intelligent zu nutzen. PTC hat hierfür das Prinzip des Intelligent Product Lifecycles (IPL) etabliert.
Von isolierten Systemen zu lernenden Ökosystemen
Viele OEMs stehen vor einer fundamentalen Herausforderung: Zwar entstehen immer mehr datenbasierte Services, doch fehlen häufig die strukturellen Voraussetzungen, um diese Daten auch gewinnbringend zu nutzen. Entwicklungs-, Test- und Serviceabteilungen arbeiten oft auf unterschiedlichen Systemen, ohne gemeinsame Datenbasis. Die Folge: verzögerte Updates, redundante Tests, schwer skalierbare Softwarearchitekturen.
Ein Intelligent Product Lifecycle schafft hier Abhilfe. Er verbindet Entwicklungsdaten, Softwarestände, Testresultate und Betriebsdaten in einem kontinuierlichen Kreislauf. So entsteht ein lernendes System: Ein SDV, das nicht nur neue Funktionen erhält, sondern kontinuierlich besser wird.
Keyfacts zum Intelligent Product Lifecycle
Intelligent Product Lifecycle auf einen Blick:
• Integration von ALM, PLM und KI-gestützter Entscheidungslogik
• Rückverfolgbarkeit von Softwareversionen, Tests und Betriebsdaten
• Adaptive Updates dank Agentic AI und OTA-Strategien
• Verkürzte Entwicklungszyklen durch automatisierte Impact-Analysen
• Höhere Interoperabilität durch standardisierte Schnittstellen
KI im Lifecycle: Mehr als nur Automatisierung
PTC
Künstliche Intelligenz ist im SDV längst angekommen. Doch das volle Potenzial entfaltet sich erst, wenn KI auch den Produktlebenszyklus durchdringt. KI-basierte Impact-Analysen beschleunigen Change-Prozesse. Adaptive Teststrategien erkennen selbstständig kritische Abhängigkeiten. Und intelligente Agents übernehmen repetitive Aufgaben in ALM- und PLM-Systemen.
Die Integration von KI in Application Lifecycle Management (ALM) und Product Lifecycle Management (PLM) ermöglicht dabei eine neue Qualität der Entwicklung. KI erkennt Muster in komplexen Datenstrukturen, priorisiert automatisch Anforderungen und prognostiziert Auswirkungen von Änderungen auf funktionale Abhängigkeiten und Sicherheitsarchitekturen. So lassen sich Fehler frühzeitig vermeiden, Testabdeckungen optimieren und Entwicklungsressourcen gezielter einsetzen.
Wie PTC Künstliche Intelligenz über den gesamten
Produktlebenszyklus hinweg einsetzt, erfahren Sie hier.
Architektur
trifft Agentic AI
PTC
Das SDV ist kein fixes Produkt, sondern ein dynamisches System. Agentic AI,
also KI-Agenten, die eigenständig Entscheidungen treffen und Prozesse
optimieren, wird zur Schlüsseltechnologie. Sie orchestriert Updates, analysiert
Nutzerfeedback, testet Varianten und bereitet Zertifizierungsprozesse
vor.
PTC kombiniert diese Fähigkeiten mit seinen Lösungen aus ALM, PLM und MBSE
zu einem konsistenten Ökosystem. Damit OEMs ihre Software-Architekturen so
gestalten können, dass sie flexibel bleiben und gleichzeitig alle
regulatorischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen erfüllen.
Lesen Sie hier, wie PTC mit dem Einsatz von Künstlicher
Intelligenz einen echten Mehrwert für seine Kunden schafft.
Der
Intelligent Product Lifecycle als Zukunftsmodell
Der Wechsel vom klassischen Digital Thread hin zum Intelligent Product Lifecycle markiert eine strategische Neuausrichtung. Es geht nicht mehr nur um Rückverfolgbarkeit, sondern um aktive Datennutzung im gesamten Zyklus.
Ohne einen Intelligent Product Lifecycle bleibt das SDV eine Sammlung isolierter Systeme. Erst wenn Daten intelligent verknüpft werden, entsteht eine echte lernende Plattform.
Michele Del Mondo, Senior Director Global Advisor Automotive, PTC
Ein Beispiel: Ein Fahrzeug erkennt über Sensordaten eine neue
Umweltbedingung in urbanen Räumen. Diese Information fließt automatisch in die
Entwicklungsabteilung zurück, wird dort mit bestehenden Testszenarien
abgeglichen, in neue Feature-Anpassungen übersetzt und nach Genehmigung als
OTA-Update ausgerollt – innerhalb weniger Tage.
Was dafür nötig ist? Eine durchgängige Datenbasis, orchestriert durch
intelligente Systeme – der Intelligent Product Lifecycle macht das möglich. Er
ist das strategische Fundament, auf dem OEMs die nächste Generation
intelligenter, vernetzter Fahrzeugplattformen bauen.
Über Michele Del Mondo
Michele Del Mondo startete seine Karriere nach dem Maschinenbaustudium 1994 am Steinbeis-Transferzentrum in Karlsruhe. 1997 wechselte er zu Webasto SE und leitete die Einführung eines unternehmensweiten PLM-Systems. Später übernahm er als Director Sales die Verantwortung für den globalen Vertrieb für die Mercedes Car Group. Seit 2011 ist er bei PTC tätig und verantwortet als Global Advisor Automotive das weltweite Automotive Business.
Dieser Beitrag wird präsentiert von:
Parametric Technology GmbH Friedenstraße 22b 81671 München