European Automobile Manufacturers’ Association

ACEA startet Datenplattform für mehr Branchentransparenz

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Grafik mit vernetzten Symbolen wie Diagramm, Glühbirne, Smartphone und Person – Darstellung von Digitalisierung und Datenvernetzung.
ACEA:intelligence will komplexe Branchendaten verständlich und zugänglich machen.

Die ACEA hat eine digitale Plattform vorgestellt, die umfassende Daten zur europäischen Automobilindustrie bereitstellt – darunter Zahlen zu Zulassungen, Antrieben, Emissionen und Beschäftigung. Ziel ist mehr Transparenz im Branchengeschehen.

DieEuropean Automobile Manufacturers’ Association (ACEA) hat am 2. Oktober die Gründung eines neuen digitalen Datenunternehmens bekanntgegeben: ACEA:intelligence. Die Plattform soll einen umfassenden Überblick zu Schlüsselthemen der europäischen Automobilindustrie bieten – darunter Fahrzeugzulassungen, Elektrifizierung, Beschäftigungszahlen, Handel, Sicherheit und regulatorische Entwicklungen. Mit dem Schritt wolle man, so der Verband, den wachsenden Informationsbedarf von Industrie, Politik und Forschung, insbesondere vor dem Hintergrund tiefgreifender Transformationen in der Automobilbranche, bedienen.

Nach eigenen Angaben versteht sich ACEA:intelligence als neutrale Datenquelle mit direktem Zugang zu primär erhobenen Informationen – bereitgestellt von den europäischen Automobilherstellern selbst. Damit unterscheide sich das Angebot von vielen kommerziellen Datenplattformen, die oft auf aggregierte oder sekundäre Quellen zurückgreifen. Die Initiative sei vor dem Hintergrund wachsender Anforderungen an Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Aktualität von Branchendaten zu betrachten. Ob ACEA:intelligence diesen Anspruch auch langfristig erfüllen kann, dürfte von der tatsächlichen Datenqualität, der Offenheit der Methodik und der Nutzerfreundlichkeit abhängen.

Was bietet die neue Plattform von ACEA konkret?

Was das Angebot von ACEA:intelligence konkret umfasst, lässt sich anhand der veröffentlichten Informationen wie folgt beschreiben: Die Plattform stellt tagesaktuelle Statistiken und Zeitreihen zur Verfügung, etwa zu Neuzulassungen, alternativen Antriebstechnologien, Emissionen und dem Fahrzeugbestand in Europa. Nutzer sollen über verschiedene Filteroptionen – nach Regionen, Technologien oder Herstellern – gezielt auf die für sie relevanten Daten zugreifen können.

Zudem biete die Plattform interaktive Visualisierungstools wie Dashboards, dynamische Tracker und Kartenansichten, die komplexe Zusammenhänge übersichtlich darstellen sollen. Ergänzt wird das Angebot durch thematische Berichte und sogenannte Factbooks, die ausgewählte Bereiche vertiefen – beispielsweise die wirtschaftliche Bedeutung der Branche oder Entwicklungen im regulatorischen Umfeld. Ein Teil der Inhalte ist frei zugänglich, andere Daten und Auswertungen sind offenbar kostenpflichtig oder nur auf Anfrage erhältlich. Welche Inhalte im Detail offenstehen und welche einem Lizenzmodell unterliegen, geht aus der Mitteilung nicht abschließend hervor.

Das Angebot richte sich an eine breite Zielgruppe: Industrievertreter, Forschungseinrichtungen, politische Entscheidungsträger sowie Dienstleister und Investoren. Sie alle hätten in der aktuellen Transformationsphase ein wachsendes Interesse anschnell verfügbaren und vertrauenswürdigen Informationen. Zudem könnte das Portal insbesondere für mittelständische Unternehmen oder öffentliche Institutionen interessant sein, die bisher auf weniger spezialisierte oder fragmentierte Quellen angewiesen waren. Ob sich ACEA:intelligence langfristig als Referenz etablieren kann, wird sich in der Praxis zeigen – unter anderem anhand von Reichweite, Aktualisierungsfrequenz und Akzeptanz in der Branche.

Wer steckt hinter ACEA?

Die European Automobile Manufacturers’ Association (ACEA) ist der zentrale Interessenverband der europäischen Automobilhersteller mit Sitz in Brüssel. Die Organisation vertritt die gemeinsamen wirtschaftlichen, technischen und regulatorischen Interessen ihrer Mitglieder gegenüber EU-Institutionen, nationalen Regierungen und internationalen Organisationen. Gegründet 1991, versteht sich die ACEA als Schnittstelle zwischen Industrie und Politik – insbesondere mit Blick auf Themen wie CO2-Regulierung, Digitalisierung, Sicherheit, Handel und nachhaltige Mobilität.

Aktuell gehören der ACEA 16 große Hersteller an, die in Europa tätig sind. Dazu zählen sowohl europäische Konzerne als auch internationale Unternehmen mit Produktions- und Entwicklungsstandorten innerhalb der EU. Mitglieder sind unter anderem BMW, Mercedes-Benz, Volkswagen, Renault, Stellantis, Volvo, DAF Trucks, Daimler Truck und Iveco. Hinzu kommen Ford of Europe, Toyota Motor Europe, Nissan, JLR (Jaguar Land Rover), Hyundai Motor Europe, Honda Motor Europe sowie Ferrari. Gemeinsam stehen diese Hersteller für den Großteil der Fahrzeugproduktion in Europa, beschäftigen Millionen von Menschen und investieren jährlich Milliarden in Forschung und Entwicklung. Die ACEA koordiniert die Zusammenarbeit in fachlichen Gremien und veröffentlicht regelmäßig Branchenzahlen, Positionspapiere und Studien.