Frank Weber, Entwicklungsvorstand der BMW Group

BMW kooperiert mit den führenden Anbietern, um die digitale Lebenswelt in seine Fahrzeuge zu integrieren. (Bild: BMW)

Mobility Circle

Auf dem Mobility Circle 2022 sprechen Frank Weber und Branchenkenner Stefan Bratzel tiefergehend über die BMW-Strategie im Bereich Digitalisierung und Elektromobilität. Seien Sie am 9. November in München dabei, wenn zahlreiche Experten das Zukunftsbild der Mobilität zeichnen.

 

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Herr Weber, die Neue Klasse steht im Zentrum der Zukunftsstrategie. Welchen Platz nimmt dabei die Brennstoffzelle ein?

Mit der Neuen Klasse machen wir einen technologischen Weitsprung und schaffen innovative Antriebs- und Digital-Baukästen für alle Fahrzeugklassen. Sie durchdringen ab 2025 das gesamte BMW-Modellportfolio. Die Neue Klasse ist komplett auf BEV ausgerichtet und wird auch digital sowie bei der Zirkularität neue Maßstäbe setzen. Grundsätzlich bleiben wir technologieoffen, und hier liegt die Chance für die Brennstoffzelle. Obwohl unser Fokus auf batterieelektrischen Fahrzeugen liegt, wird es immer einen gewissen Prozentsatz an Kunden geben, für die dies aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in Frage kommt. Hier könnte die Brennstoffzelle eine sinnvolle Ergänzung sein. Aus technologischer Sicht ist es – vereinfacht gesagt – egal, ob die Energie für die Elektromotoren aus einer Batterie oder einer Brennstoffzelle kommt.

Google und Amazon finden nun ihren Weg ins Infotainment. Ist das Digital Car nicht mehr ohne Tech-Player denkbar?

Ich mache keinen Unterschied zwischen BMW und den Unternehmen, die Sie als Tech-Player bezeichnen. Wir haben in der Entwicklung seit mehr als 20 Jahren ein Software-Mindset und jeder Entwickler hat digitale Aspekte seines Jobs. BMW ist selbst ein Tech-Player, deshalb können wir auch erfolgreich mit Startups kooperieren. Software-seitig schauen wir uns aber immer genau an, wo Eigenleistung sinnvoll ist. Markenprägende und differenzierende Software wird selbstverständlich weiter in-house entwickelt, Basisfunktionalität dagegen kann zugekauft oder über Open-Source-Code abgedeckt werden. Unsere Kunden erwarten eine nahtlose Integration der Fahrzeuge in ihre digitalen Ökosysteme. Das bedeutet für uns, dass wir intelligente Schnittstellen und Funktionen bereitstellen müssen, die das Fahrzeug im Internet of Things verankern. Für unsere neue BMW 7er-Reihe mit ihrem riesigen Theatre Screen haben wir Amazon als Streaming-Partner gefunden. Mit Apple verbindet uns bereits seit vielen Jahren eine enge Partnerschaft. Unser Bediensystem BMW Operating System 8 bietet eine der besten Apple CarPlay-Integrationen in der gesamten Industrie. Zudem haben wir als erster Automobilhersteller gemeinsam mit Apple das iPhone und die Apple Watch zum digitalen Fahrzeugschlüssel gemacht. Kurz gesagt: Wir integrieren die digitale Lebenswelt der Kunden in unsere Produkte. Dazu kooperieren wir mit den führenden Anbietern.

Reichen Streaming und Casual Games aus, um künftig digital vorne mitzufahren? Welche Ansätze verfolgt BMW darüber hinaus?

Nein, natürlich reicht das nicht. Mit unseren aktuellen digitalen Angeboten fahren wir nicht nur ganz vorne mit, sondern führen das Feld an – auch, weil wir uns ganz früh mit den Kundenwünschen auseinandergesetzt haben. Und das tun wir auch heute: Wir schauen in die Zukunft und entwickeln digitale Produkte, die morgen gefragt sind. Denn die Entwicklung schläft nicht, schon gar nicht im Bereich der digitalen Angebote. In Zukunft werden wir weitere Projekte sehen, die weit über Streaming und Games hinausgehen. Lassen Sie sich überraschen!

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