MicroVision-Testfahrzeug

Die Akquisition soll die Entwicklung einer kostengünstigen „One-Box-Lösung“ für einen im Fahrzeugdach positionierten Lidar-Sensor ermöglichen. (Bild: MicroVision)

Die Transaktion soll in erster Linie Bewegung in den Bereich der Lidar-Technologie bringen, die für autonome Fahrfunktionen erforderlich ist. Wie MicroVison meldet, übernimmt das Unternehmen dazu Teile des deutschen Zulieferers Ibeo Automotive Systems aus Hamburg für bis zu 15 Millionen Euro. Die Akquisition soll die Kombination des sogenannten Mavin Lidar-Sensors mit Funktionen der Erfassungssoftware von Ibeo in den für Automobilhersteller gedachten MicroVision ASIC (Application Specific Integrated Circuit) ermöglichen.

Dieser Schritt soll darüber hinaus die marktübergreifende Strategie von MicroVision mit einem Fokus auf Industrie, smarte Infrastruktur, Robotik und den Nutzfahrzeugbereich um Ibeos Flash-Lidar-Sensor erweitern. Dazu zählen unter anderem Software, der Flash-basierte Lidar-Sensor von Ibeo und der MEMS-Lidar-Sensor von MicroVision.

Was ist Mavin?

Bei Mavin DR handelt es sich um einen LiDAR-Sensor mit dynamischem Sichtfeld und minimalem Formfaktor. Zusammen mit der hochauflösenden Punktwolke bei geringer Latenz eignet sich der Sensor für Installation im Fahrzeugdach. Der MicroVision 905-nm-Lidar soll die Lidar-Leistung optimieren, um maximale Performance zu liefern und gleichzeitig jederzeit Sicherheit zu gewährleisten. MicroVison erfüllt mit Mavin DR die Voraussetzungen zur Einstufung als Klasse-1-Laser. Laser-Produkte dieser Klasse entsprechen den Sicherheitsstandards der International Electrotechnical Commission (IEC), sie bilden keine Gefahr für das menschliche Auge oder die Haut.

Kooperation ermöglicht Umsätze durch Mavin-Sensor

Ibeo Automotive Systems ist Anbieter von Lidar-Hard- und Software und hat den sogenannten Scala-Sensor entwickelt, der etwa bei Audi, Mercedes-Benz oder Stellantis zum Einsatz kommt. Bereits im Jahr 2016 ist der Zulieferer ZF bei Ibeo eingestiegen. Der Friedrichshafener Zulieferer produziert seit 2020 Lidar-Sensoren für Ibeo und beliefert Great Wall Motor. Wie MicroVision mitteilt, will man Ibeos Beziehungen mit ZF weiterführen und ausbauen. Im Zuge der Zusammenarbeit soll die Produktion des Mavin Lidar-Sensors erfolgen. Die Akquisition soll außerdem die marktübergreifende Strategie in den Bereichen Industrie, smarte Infrastruktur, Robotik sowie dem Nutzfahrzeugsegment dank des Flash-basierten Sensors und der Software von Ibeo vorantreiben.

Durch die Transaktion und die sich daraus ergebenden Synergien erwartet MicroVision Umsätze aus Hardware-Verkäufen des Mavin-Sensors, dem existierenden Sensormodell LUX sowie der ersten Generation des Flash-Lidar. Hinzu kommen Lizenzgebühren des Sensormodells Scala und ebenso Lizenzgebühren von Ibeos Auto-Annotations-, Validierungs-, Erfassungs- sowie AD-Software, die sowohl von OEMs als auch anderen Partnern eingesetzt wird. Der Abschluss der Akquisition wird für die erste Hälfte des Jahres 2023 erwartet und unterliegt einer Freigabe durch das Bundeswirtschaftsministerium.

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