Ralf Brandstätter, CEO von Volkswagen

Im Rahmen der Unternehmensstrategie "Accelerate" möchte Volkswagen stärker auf Software und datenbasierte Geschäftsmodelle setzen. (Bild: Volkswagen)

Mit der Strategie Transform 2025+ hatte Volkswagen bereits 2016 eine tiefgreifende Elektro-Offensive auf den Weg gebracht, Accelerate soll nun ähnliches für den Digital-Bereich leisten. „Die E-Mobilität war nur der Anfang, die echte Disruption steht noch bevor. Mit Accelerate erhöhen wir das Tempo auf dem Weg in die digitale Zukunft“, so Ralf Brandstätter, CEO von Volkswagen. „Wir werden Volkswagen in den kommenden Jahren so stark verändern wie nie zuvor.“

Software als Kernkompetenz

Durch sein Volumen sorge Volkswagen für die notwendige Skalierbarkeit von Software im Konzern, heißt es seitens des Unternehmens. Software-Integration in das Fahrzeug und das digitale Kundenerlebnis würden somit zur Kernkompetenz. Die ID-Modellfamilie werde hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen. Zu diesem Zweck hat Volkswagen unter anderem die agile Projekteinheit ID.Digital ins Leben gerufen, die ab Sommer 2021 im 12-Wochen-Rhythmus Over-the-Air-Updates für die Modelle bereitstellen soll. Schon in zwei Jahren soll so eine vollvernetzte Flotte von über 500.000 Fahrzeugen auf den Straßen sein, über die Volkswagen direktes Kundenfeedback in neue Funktionen überführen kann.

Durch die Weiterentwicklung des Autos zum softwarebasierten Produkt schaffe man zudem die Voraussetzung für neue Geschäftsmodelle auf Basis von Daten. Unter anderem sollen in der Nutzungsphase neue Erlöse durch Lade- und Energiedienstleistungen sowie On-Demand-Funktionen entstehen. Gleichzeitig möchte Volkswagen die Komplexität der kommenden Fahrzeuggenerationen durch weniger Varianten deutlich reduzieren. Die individuelle Konfiguration werde künftig nicht mehr über die Hardware beim Kauf festgelegt, heißt es seitens des Autobauers.

Fokus auf autonomes Fahren und Effizienz

Um Investitionen in E-Mobilität und Digitalisierung zu schultern, sieht Accelerate zudem Effizienzsteigerungen vor. Bis 2023 soll eine operative Marge von mindestens sechs Prozent erreicht und abgesichert werden. Dazu plant Volkswagen, die Fixkosten um fünf Prozent zu senken und die Produktivität der Werke um fünf Prozent zu steigern.

Die Zukunftsvision Volkswagens soll erstmals im Jahr 2026 für Kunden erlebbar werden. Das Fahrzeug Trinity soll autonomes Fahren auf Level 2+ ermöglichen und auf Level 4 aufrüstbar sein. Gleichzeitig möchte Volkswagen beginnend mit dem Modell ab 2026 über die „vollvernetzte Fahrzeugflotte hinweg ein neuronales Netz aufbauen“. Hier sollen Fahrzeuge kontinuierlich Daten austauschen – etwa zur Verkehrslage, Hindernissen oder Unfällen.

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