Deutsch-chinesische Kooperation
Mercedes und Momenta lancieren KI-basiertes Fahrassistenzsystem
Komplexe Umgebungen und herausfordernde Szenarien in Großstädten – die Trainingsdaten für das Fahrerassistenzsystem stammen vollumfänglich von chinesischen Straßen.
(Bild: Mercedes-Benz)
Mercedes-Benz und Momenta haben den Launch eines gemeinsam entwickelten intelligenten Fahrerassistenzsystems bekanntgegeben, das auf Momentas Flywheel-Big-Model basiert. Das System soll diesen Herbst erstmals im vollelektrischen CLA zum Einsatz kommen.
Das speziell auf die komplexen Verkehrs- und Straßenbedingungen Chinas zugeschnittene System soll Fahrerassistenz auf Autobahnen, städtischen Straßen und beim Parken bieten – vom Ein- bis zum Ausparkvorgang. Es wurde von chinesischen und deutschen Ingenieurteams gemeinsam optimiert und soll künftig schrittweise in immer mehr Mercedes-Modelle integriert werden. Momenta zufolge vereint es den Standard der Mercedes-Benz-Fahrdynamik mit Momentas End-to-End-KI-Modelltechnologie.
Trainingsdaten von chinesischen Straßen
„Mit den ‚Mercedes-Benz Standards‘ stärken wir kontinuierlich unsere eigenen F&E-Kapazitäten und vertiefen aktiv die Zusammenarbeit mit führenden chinesischen Technologieunternehmen“, so Drummond Jacoy, Senior Executive Vice President der Mercedes-Benz Group China sowie Leiter von Mercedes-Benz China Forschung, Entwicklung und Beschaffung.
Die Stuttgarter waren 2017 der erste internationale Automobilhersteller, der in das chinesische Technologieunternehmen investierte. Dessen CEO Xudong Cao sieht im deutschen OEM „die Benchmark für Luxus in der Automobilindustrie“. Angetrieben durch Momentas auf Reinforcement Learning basierendes Flywheel Model entwickele sich das System kontinuierlich datengetrieben weiter.
Sämtliche Trainingsdaten stammen von chinesischen Straßen und wurden Momenta zufolge mit umfangreichen Eingaben erfahrener Fahrer angereichert, um die Anforderungen chinesischer Kunden zu erfüllen.
Wie wurde das System erprobt?
Die Tests erfolgten nach Mercedes-Benz-Standards und umfassten großangelegte Straßenerprobungen, Simulationen sowie eine mehrstufige, abteilungsübergreifende Validierung hinsichtlich Forschung und Entwicklung, Integration, Produktentwicklung und Qualitätssicherung.
Hunderte Fahrzeuge wurden auf stark befahrenen Routen, in komplexen Umgebungen und herausfordernden Szenarien großer chinesischer Städte erprobt. Parallel dazu liefen rund um die Uhr Simulationsplattformen und deckten hunderte Millionen Kilometer ab, inklusive realer Wetterdaten wie Nebel oder Starkregen sowie plötzlicher, komplexer Verkehrssituationen.
Für den neuen vollelektrischen CLA wurde laut Momenta wiederholt das Zusammenspiel von Antriebsstrang, Fahrwerk und Fahrerassistenzsystem feinjustiert, um das HMI-Erlebnis zu optimieren. Durch die Zusammenarbeit beider Unternehmen sei der Development-to-Production-Zyklus deutlich verkürzt worden, heißt es.