Porsche Recommendation Engine

Mit Hilfe von KI schlägt Porsche Kunden individuell passende Ausstattungsmerkmale vor. (Bild: Porsche)

Die KI hinter der Recommendation Engine soll für Nutzer in kürzester Zeit die passenden Optionen aus Milliarden möglichen Kombinationen vorschlagen. Dabei sei jede Empfehlung individuell und auf den jeweiligen Kunden abgestimmt, so der Hersteller.

Das KI-Tool basiert auf mehreren Millionen Datenpunkten aus dem Car Configurator der Zuffenhausener. Auf Basis eines Algorithmus sei es möglich, die individuell passendsten Optionen für die aktuelle Konfiguration eines Kunden anzuzeigen und dabei eine Treffsicherheit von mehr als 90 Prozent zu erreichen. In Zukunft werde sich die Genauigkeit laut Porsche noch weiter verbessern, da sich die Recommendation Engine auf Basis neuer Daten selbst weiter optimiert.

Zum Einsatz kommt innerhalb der Recommendation Engine ein Machine-Learning-Algorithmus namens Neural Collaboration Filtering (NCF), erklärt Axel Berger, Projektleiter im Bereich Advanced Analytics und Smart Data bei Porsche, gegenüber automotiveIT. Dabei kommen unter anderem User-basierte Ansätze zum Einsatz, die Muster aus Konfigurationen anderer Nutzer ableiten, sowie Item-basierte Ansätze, die erkennen, welche Ausstattungsvarianten oftmals kombiniert werden. „Gegenüber traditionellen Methoden sind wir allerdings noch einen Schritt weiter gegangen und haben diese Variablen als Inputs für ein neuronales Netz benutzt, das die Vorhersagegenauigkeit der Optionsempfehlungen erhöht“, erklärt Berger.

Die Ausstattungsvorschläge des Sportwagenherstellers basieren hierbei nicht auf einem One-Size-Fits-All-Ansatz. „Es war uns wichtig, dass wir für jeden Markt und jedes Derivat einen eigenen Algorithmus trainieren“, führt Axel Berger aus. Daher setzt Porsche auf 270 markt- und derivatabhängige Algorithmen, die jeweils mit mindestens 10.000 Datensätzen trainiert wurden und Nutzern abhängig vom gewünschten Modell und dem jeweiligen Markt angepasste Empfehlungen liefern.

Gestartet wurde das Projekt im Jahr 2019 von zwei Porsche-Abteilungen: Der Mannschaft hinter dem Car Configurator und dem sogenannten Insights-Team, das sich vor allem mit der Analyse von Online-Daten befasst, erklärt Projektleiter Berger. Im Fokus der Zusammenarbeit habe vor allem die Optimierung der User-Freundlichkeit gestanden. „Der User erwartet es heutzutage, dass er ein personalisiertes Online-Erlebnis bekommt“, so der Porsche-Experte.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Sicherstellung des Datenschutzes: Neben einer Anonymisierung von User-Daten setzt Porsche auf ein Opt-In-Verfahren für die Nutzung von Cookies, bei dem der Nutzer der Auswertung eigener Click-Streams auf der Webseite zustimmt. Erst bei aktivierter Zustimmung werden Daten erhoben und für das Training der Algorithmen genutzt.

Derzeit können Kunden das Angebot in Deutschland, China, USA, Großbritannien, der Schweiz und Taiwan in Anspruch nehmen, weitere Märkte sollen dazukommen. In Zukunft sollen zudem weitere Projekte folgen, die eine bessere Verbindung des Porsche-Konfigurators und der Vertriebsplattform Porsche Finder ermöglichen, verrät Axel Berger.

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