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Multichip-Lösungen ermöglichen noch höhere Auflösungen für das System und dadurch bessere Messsignale für das Autonome Fahrzeug. (Bild: Osram)

Um autonome Fahrzeuge bei allen Licht- und Witterungsverhältnissen noch besser sehen zu lassen, kündigt der Licht- und Halbleiterexperte Osram eine Erweiterung seines Lidar-Laser-Portfolios an. Wie das Unternehmen in einer aktuellen Pressemitteilung betont, sei ein Großteil der Systemhersteller mit Blick auf das autonome Fahren davon überzeugt, dass kein Weg an Lidar (Light Detection and Ranging) vorbeiführe.

Bei der Entwicklung und Fertigung spezieller Infrarotlaser sei man führend und habe mehr als zehn Millionen Stück ohne Chipdefekt im Feld, hört man von Osram. Das Angebot erweitert das Unternehmen nun in Form des weltweit ersten AEC-Q102 qualifizierten Vier-Kanal-Pulslasers für Lidar-Anwendungen sowie einer Ein-Kanal-Variante. Für beide Produkte wirbt der Hersteller mit einer Leistung von 125 Watt pro Kanal und einer Effizienz von bis zu 33 Prozent.

Vier-Kanal-Laser SPL S4L90A_3 A01 als neues Flaggschiff in Osrams Lidar-Laser Portfolio. Bild: Osram

Ein maßgebliches Augenmerk habe man bei diesen Entwicklungen auf die Reichweite gelegt. Dafür benötige man leistungsfähige Laser, so die Experten, die diese mit 125 Watt bei 40 A pro Kanal beziffern. Dank des besonders niedrigen thermischen Widerstands von 30 K/W bei der Ein-Kanal-Variante (SPL S1L90A_3) beziehungsweise von 17 K/W bei der Vier-Kanal-Variante (SPL S4L90A_3) sei eine einfache Wärmeableitung aus dem Bauteil möglich. Beide Hochleistungslaser sollen die Systemintegration durch das SMT (Surface Mountable Technology) -Gehäuse für den Kunden deutlich einfacher machen. Dank ihrer höheren Leistung und des erweiterten Duty-Cycle Bereichs bis zu 0,2 Prozent sollen sie einen größeren Erfassungsbereich in der Anwendung und eine bessere Auflösung für das LiDAR-System ermöglichen.

Rena Lim, Produkt-Managerin bei Osram Opto Semiconductors: „Mit diesen leistungsstarken 905 nm-Produkten können darüber hinaus alle Anforderungen an das Thema Augensicherheit erfüllt werden. Dank des speziellen Gehäuse-Designs sind außerdem kurze Pulslängen von 2 ns möglich.“ Wie man bei Osram betont, biete die heute am häufigsten verwendete Wellenlänge in Lidar-Lösungen gegenüber den 1550 nm-Lösungen auch mit Blick auf die Systemgesamtkosten Vorteile.

Der Cube Range-Sensor von Blickfeld verfügt über eine Reichweite von 150 Metern bei 10 Prozent Reflektivität; eine Reichweite von bis zu 250 Metern ist möglich. Bild: Blickfeld

Das Liefern zuverlässiger Umgebungsbilder bei Fahrten mit Autobahntempo hat man sich bei Blickfeld auf die Fahnen geschrieben. Der Anbieter von 3D-Lidar-Produkten für autonome Fahrzeuge und IoT-Anwendungen stellt aktuell einen Sensor vor, der Hindernisse in bis zu 250 Metern Entfernung erkennen soll. Das 2017 in München gegründete Unternehmen hat eine eigene Lidar-Technologie entwickelt, die auf patentierten Silizium-MEMS-Spiegeln sowie auf handelsüblichen Komponenten basiert. Den „Cube Range“ habe man als robusten und leistungsstarken 3D Solid-State-Lidar für den Massenmarkt konzipiert, hört man dazu vom Unternehmen.

Wie die Münchener weiter mitteilen, soll der dank seiner hohen Auflösung und hohen Reichweite den Bedarf bedienen, sich bewegende Objekte mit einer großen Genauigkeit zu erfassen. Der Cube Range-Sensor verfügt laut Blickfeld über eine Reichweite von 150 Meter bei zehn Prozent Reflektivität. Eine Reichweite von bis zu 250 Meter sei bei höherer Reflektivität problemlos möglich, hört man von den Lidar-Experten. Zudem überzeuge der Cube Range mit einer Auflösung von 0.18°. Durch die exakte Erzeugung einer dichten 3D-Punktwolke und die anschließende Auswertung mit Hilfe des eigenen Software-Stacks in Echtzeit liefere man einen wichtigen Beitrag zur Ermöglichung des autonomen Fahrens, heißt es von Seiten des Unternehmens.

Die Technologie stelle dabei sicher, dass das Umfeld auch bei Dunkelheit, Nebel oder starker Sonneneinstrahlung präzise erkannt werden könne. Mathias Müller, Mitgründer und CEO von Blickfeld: „Autonome Fahrzeuge sind aber nur ein Anwendungsbeispiel für unsere LiDAR-Sensoren. Wir sehen auch in anderen Bereichen wie etwa im Security-, Agrar- oder Smart City-Umfeld viel Bedarf. Daher sind wir umso erfreuter, dass der Cube Range sich bereits erfolgreich in verschiedenen Projekten bewährt hat und noch 2019 käuflich zu erwerben sein wird.“

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