automotiveIT: Herr Loydl, was wird sich unter Ihrer Führung in der Audi-IT ändern?
Loydl: Es ist immer wieder die Rede davon, wie groß der Wandel ist, in dem die Automobilindustrie steckt. In der IT sieht es nicht anders aus. Es entstehen neue Plattformen, wir nutzen immer mehr die Cloud, arbeiten mit Software as a Service und verlagern Schritt für Schritt immer mehr Intelligenz in die Infrastruktur. Diese Entwicklungen stellen die Audi-IT vor Herausforderungen, für die wir intelligente Lösungen erarbeiten. Beispielsweise mit einer deutlich veränderten Aufstellung: Wir gehen weg von einer fachbereichsbezogenen Organisation und werden uns stärker an Technologien ausrichten. Geschwindigkeit bei der Umsetzung ist ein Topthema.
Klingt nach der branchenüblichen Dosis Agilität und Flexibilität …
Agilität ist ein mächtiges Werkzeug ist, aber kein Wundermittel. Es ist weder sinnvoll noch möglich, sämtliche Unternehmensprozesse zu 100 Prozent agil zu gestalten. Deshalb werden wir auch in Zukunft unsere unterschiedlichen Arbeitsmodelle so anpassen, dass sie optimal zu der jeweiligen Aufgabenstellung passen. Das Schlagwort lautet „hybrid agile“ – also die sinnvolle und flexible Kombination unterschiedlicher Führungs- und Arbeitsmodelle.
Hand aufs Herz: Wie weit entfernt steht Ihr neuer Schreibtisch von Standup Meetings, Bar Camps und Pair-Programming?
Physisch gesehen würde ich sagen: einen knappen Meter. An der Wand direkt hinter meinem Arbeitsplatz habe ich ein erstes ScrumBan Board aufgesetzt, mit vielen bunten Post-it-Zetteln, wie Sie es aus der IT-City in Wolfsburg kennen. Viele Audi-Teams arbeiten bereits agil, nutzen Scrum-Frameworks wie SAFe oder LeSS und es gibt ausgebildete Lotsen in den einzelnen Projekten. Nun werden wir den entsprechenden Flow schrittweise auch in die Organisation übernehmen und den Austausch über Kompetenznetzwerke fördern.
Lesen Sie mehr zum Thema über die Neuausrichtung der Audi-IT in der nächsten Ausgabe von automotiveIT, die am 4. September 2018 erscheint.