Cluj-Napoca ist mit seinen über 300.000 Einwohnern nicht nur eine der größten Ansiedlungen Rumäniens. Die lebhafte Stadt im Nordwesten des Landes, das von den sagenumwobenen Karpaten eingerahmt wird, ist auch so etwas wie die inoffizielle Hauptstadt der großen Region Transsilvanien.
Neben ihren schönen und großzügigen Plätzen und einem regen Kneipenleben ist Cluj vor allem eine der wichtigen Hochschulstädte, die für profunde Ausbildung und eine agile Tech-Szene bekannt ist.
Nun also hat BMW einen neuen IT-Hub in Rumänien eröffnet. Insgesamt arbeiten heute weltweit über 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der IT- und Softwareentwicklung für die BMW Group und deren Joint Ventures. Der OEM kann mittlerweile auf einige IT-Standorte in und an strategisch wichtigen Orten zurückgreifen, wie etwa auf jene zuhause in Deutschland, in Portugal, Südafrika oder China – und bald auch in Indien. Weshalb diese Hubs in Zeiten, in denen sich nahezu jedes Unternehmen inhaltlich wie strategisch transformieren muss, so wichtig sind, betont Alexander Buresch, CIO und Senior Vice President BMW Group IT, anlässlich der feierlichen Eröffnung am 4. Juli, bei der automotiveIT erste Einblicke in die Arbeit vor Ort nehmen konnte: „Unsere globalen IT-Hubs sichern unsere Business-IT- und Software-Expertise langfristig ab und beschleunigen die Umsetzung unserer IT-Strategie auf Basis neuester Technologien wie Cloud-Innovationen und KI.“
Fokus auf Produktions-IT und IT-Bausteine für den Vertrieb
Jede Region könne zur IT ganz eigene Impulse liefern, hieß es anlässlich der Eröffnung, an der auch der Bürgermeister der Stadt Cluj-Napoca, Emil Boc, teilnahm. Der Automobilhersteller legt auf seiner Prozesslandkarte zentral das Portfolio fest, also in welchen IT-Hubs welche Themen bearbeitet werden. Die Festlegung der Schwerpunkte der jeweiligen IT- und Software-Hubs ergibt sich aus den Kompetenzen, dem Knowhow und der jeweiligen Infrastruktur vor Ort. So arbeitet man etwa im IT-Hub in Portugal sowohl an businessbezogenen Themen als auch an Software-Inhalten fürs Endprodukt Auto. Im neuen rumänischen Hub werden zentrale Bausteine für IT-Projekte mit Fokus auf Europa im Vordergrund stehen. Dazu zählen vernetzte IT-Systeme für hochkomplexe Lieferketten und Regulatorik, moderne Produktions-IT sowie IT-Bausteine für die Umsetzung des Direktvertriebsmodells der Marken BMW und Mini in ganz Europa.
Wie bereits beim IT-Hub in Portugal entschied man sich für ein Joint-Venture-Modell und gründete das neue Unternehmen gemeinsam mit einem Partner. Mehr als 30 Jahre sind BMW und NTT Data bereits im Geschäft. „Hinter BMW TechWorks Romania stehen zwei starke Partner, welche die digitale Transformation der BMW Group gemeinsam vorantreiben“, betont Maria Metz, CEO von NTT Data Rumänien. Das Tech-Unternehmen soll vor allem seine Erfahrung im Bereich agiler Softwareentwicklung wie auch die gute Vernetzung in der rumänischen IT-Landschaft in das Joint Venture einbringen, betont Chieri Kimura, EVP NTT Data, und präzisiert: „Durch die Kombination unserer Stärken sind wir in der Lage, innovative und transformative Lösungen anzubieten, von denen unsere Kunden weltweit profitieren werden.“
Erste IT-Produkte sollen das Werk Debrecen befeuern
Bereits zum Start sind im rumänischen Hub über 120 IT-Expertinnen und Experten im Einsatz, die ihrer Kreativität in lichtdurchfluteten Großraumbüros, die von gemütlichen, kleineren Besprechungsoasen flankiert werden, freien Lauf lassen können. Schon Ende des Jahres soll sich die Mitarbeiterzahl hier im sogenannten „Silicon Valley Rumäniens“ auf 250 gut verdoppeln. In wenigen Jahren rechnet die BMW-Mannschaft dann mit bis zu 1.000 Angestellten vor Ort. Der dynamische Wachstumspfad spiegelt sich auch in den Umsatzzahlen wider: Bereits bis Jahresende werde ein zweistelliger Millionen-Umsatz angestrebt, heißt es beim OEM. Einen ersten thematischen Schub erwartet das Team um die IT-Hub-Doppelspitze Emil Petru (CEO und Geschäftsführer seitens NTT Data) und Marian Haus (COO und Geschäftsführer seitens BMW) im Übrigen für das nahe in Ungarn gelegene Debrecen-Greenfield-Werk von BMW, das als erster Standort die Neue Klasse fertigen wird.
Petru ist Softwareexperte und bringt über 20 Jahre an lokaler Marktexpertise in das Joint Venture ein. „Wir sind stolz, ab heute ein Teil der BMW Group zu sein und die digitale Transformation des Unternehmens hier in Rumänien entscheidend mitzugestalten“, so Petru. COO Marian Haus ergänzt und gibt den Kurs vor, für den er in den kommenden Monaten die Ärmel hochkrempeln wird: „Für das rasante Wachstum in den nächsten Jahren wollen wir qualifizierte IT-Talente für uns gewinnen und freuen uns daher besonders über die exzellente technische Ausbildung an den Universitäten in Cluj-Napoca und die lebendige Tech-Szene der Stadt.“
automotiveIT Kongress 2024: Keynote von Alexander Buresch
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