Auf Basis der konzerneigenen Digitalen Produktionsplattform (DPP) – einer „Fabrik-Cloud“ mit inzwischen über 40 vernetzten Standorten – bringt Volkswagen neue KI-Anwendungen in die Fertigung(Bild: Volkswagen)
Volkswagen plant bis 2030 bis zu eine Milliarde Euro in KI-Anwendungen, Fahrzeugentwicklung und IT-Infrastruktur zu investieren. Ziel sind schnellere Entwicklungszyklen und Effizienzsteigerungen entlang der Wertschöpfungskette.
Anzeige
Volkswagen hat auf der IAA Mobility in München angekündigt, im Rahmen der bestehenden Investitionsplanung bis 2030 bis zu eine Milliarde Euro in Künstliche Intelligenz zu investieren. Nach Unternehmensangaben sollen Entwicklungsprozesse beschleunigt werden. Für den Zeitraum bis 2035 werden Effizienzgewinne und Kostenvermeidung von bis zu vier Milliarden Euro erwartet.
In der Fahrzeugentwicklung arbeitet der Konzern mit Dassault Systèmes an einer KI-gestützten Umgebung für virtuelle Tests und Simulationen. Der Produktentwicklungsprozess der Konzernmarken soll damit auf 36 Monate oder weniger verkürzt werden, was einer Beschleunigung um mindestens 25 Prozent entspricht. In der Produktion setzt Volkswagen KI auf Basis der Digitalen Produktionsplattform mit über 40 vernetzten Standorten ein, um Abläufe zu optimieren sowie Energie- und Materialeinsatz zu senken. Zudem werden Anwendungen zur Stärkung der Cybersicherheit und für den Wissensaustausch im Unternehmen genutzt.
Mit der Initiative WE & AI hat Volkswagen seit Frühjahr 2024 nach eigenen Angaben mehr als 130.000 Beschäftigte für den praktischen Umgang mit KI erreicht. Darüber hinaus prüft der Konzern Möglichkeiten für ein Large Industry Model, das auf realen Produktions- und Prozessdaten freiwillig teilnehmender Unternehmen basiert. Als organisatorisches Vorbild sieht Volkswagen Catena-X, die Plattform für den sicheren Datenaustausch in der Automobilindustrie.
Volkswagen spricht sich für innovationsfreundliche Rahmenbedingungen in Europa aus und verweist auf die Notwendigkeit gezielter Anreize, etwa zur Förderung von Ausgründungen und zur Beschleunigung des Transfers aus der Forschung in marktfähige Anwendungen. Zur digitalen Souveränität soll eine ausgebaute Private-Cloud-Infrastruktur beitragen, um sensible Daten verstärkt in Europa zu verarbeiten.
Anzeige
Neue Autos sollen schneller entwickelt werden
Mit Künstlicher Intelligenz will der Konzern die nächste Stufe auf seinem Weg zum „globalen Technologietreiber der Automobilindustrie" gehen. KI sei der Schlüssel zu mehr Geschwindigkeit, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit – entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Fahrzeugentwicklung bis zur Produktion. Das Ziel: attraktive und innovative Fahrzeuge noch schneller entwickeln und auf die Straße bringen. Dafür setze man KI gezielt ein: skalierbar, verantwortungsvoll und mit klarem industriellen Nutzen, so Volkswagen CIO Hauke Stars.
"Unser Anspruch: KI überall – in jedem Prozess. Wir befürworten eine innovationsfreundliche Weiterentwicklung der europäischen Regulierung. Darüber hinaus braucht es gezielte Anreize: Wir müssen mehr aus dem machen, was wir können. Dazu gehören insbesondere Förderprogramme, die Ausgründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen stärken und den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in marktfähige Anwendungen beschleunigen“, so Stars weiter.
automotiveIT car.summit 2025
Beim automotiveIT car.summit am 11. November 2025 in München gehen die Experten-Talks zu den Herausforderungen um das Software-Defined Vehicle, autonomes Fahren und Connectivity in die nächste Runde. Gemeinsam mit Vorreitern von OEMs, Zulieferern und Tech-Playern schlagen wir die Brücke zwischen klassischer Fahrzeugentwicklung und Software/IT. 🎫 Jetzt Ticket sichern!