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Mit dem Jetta-SUV SV5 möchte Volkswagen vor allem bei jungen chinesischen Kunden aus der Mittelschicht punkten. Die Marke siedelt der OEM zwischen Einstiegs- und Volumenmarkt an. (Bild: Volkswagen)

Mit dem Jetta wurde nach Konzernangaben erstmals in der Volkswagen-Geschichte ein Modell zur Marke weiterentwickelt. Die Jetta-Fahrzeuge werden vom Gemeinschaftsunternehmen FAW-Volkswagen in Chengdu produziert. „China ist der wichtigste Markt für uns. Nicht nur heute, sondern auch perspektivisch“, betont VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann im Rahmen der Markenvorstellung in Wolfsburg.

Die neue Submarke siedelt der Autobauer preislich zwischen dem Einstiegs- und dem Volumenmarkt an. So wird die Limousine Jetta VA3 mit einem Einstiegspreis von rund 10.000 Euro gehandelt, das erste SUV Jetta SV5 werde bei voraussichtlich 15.000 Euro liegen. Details zum dritten Modell der neuen China-Marke wurden nicht genannt.

Das Fahrzeugportfolio richte sich vor allem an die junge chinesische Mittelschicht in den Millionenstädten, die nach individueller Mobilität und dem ersten eigenem Auto strebt. Die Erstkäufer in China sind im Schnitt rund 20 Jahre jünger als in Europa und den USA. Zudem geben sie rund 10.000 Euro weniger für ein neues Fahrzeug aus.

Damit die neue Marke beim preissensitiven Publikum punktet, setzt Volkswagen bei den Jetta-Modellen auf überschaubare Ausstattungsvarianten und vorerst nur auf Verbrennungsmotoren. Elektrische Antriebe seien in kommenden Fahrzeuggenerationen aber denkbar, betont man in Wolfsburg.

Auch schlanke Produktionsprozesse sollen den Markteintritt von Jetta erleichtern. Während Entwicklung und Design „Made in Germany“ sind, werden sämtliche Komponente in den chinesischen Werken gefertigt. Der Jetta VA3 basiert auf der PQ25-Plattform, seine Elektronik kommt vom Modularen Querbaukasten (MQB). Die beiden SUV basieren komplett auf dem MQB.

Für den Vertrieb der Marke baut Volkswagen auf über 200 lokale chinesische Händler. Über digitalisierte Showrooms, mobile Sales-Trucks und Auftritte in Shopping-Malls soll Jetta aber auch verstärkt innovative Vertriebsformen nutzen. „Unsere Händler bieten dem Kunden sicherlich immer einen Mehrwert, aber der direkte digitale Draht spielt bei Jetta eine entscheidende Rolle“, führt Stackmann aus.

Volkswagen müsse aus Sicht des Vertriebsvorstandes insgesamt ein Stück weit chinesischer werden und Themen wie Elektromobilität und das autonome Fahren noch stärker in den Fokus rücken. Die wirtschaftliche Bedeutung von China ist für den OEM unbestritten: 2018 hat die Marke Volkswagen hier 3,1 Millionen Fahrzeuge verkauft. Mit einem Anteil von fast 50 Prozent an den weltweiten Auslieferungen ist das Reich der Mitte der größte Einzelmarkt des Wolfsburger Volumenherstellers.

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