
Geoffrey Bouquot verantwortet künftig die Software-Strategie von Audi. (Bild: Audi)
„Unsere Ambition lautet Vorsprung durch Technik, der Schlüssel für unsere Zukunftsfähigkeit ist Innovation. Wir brauchen eine konsequente strukturelle Neuausrichtung für mehr Tempo in der Entwicklung und einen klaren Fokus auf Software“, kommentiert Audis Vorstandsvorsitzender Gernot Döllner. „Durch die Berufung von Geoffrey Bouquot tragen wir diesem Anspruch Rechnung.“
Geoffrey Bouquot verfügt über Erfahrung in der Führung internationaler Teams aus verschiedenen Bereichen der Technischen Entwicklung. Unter anderem war er im Laufe seiner Karriere als Leiter von Software-Engineering-Einheiten aktiv und verantwortete Themen wie KI oder autonomes Fahren. Zuletzt bekleidete Bouquot den Posten als Group CTO und SVP Strategy bei Valeo. Unter anderem zeigte sich der Technik-Experte hier für die Bereiche Corporate Strategy, R&D, Public Affairs und Sustainability verantwortlich. Alleine der R&D-Bereich von Valeo umfasst ein Netzwerk von rund 19.000 Ingenieuren an 66 Forschungs- und Entwicklungsstandorten.
Zu den Aufgaben Bouquots beim Zulieferer gehörte unter anderem die Umsetzung eines digitalen Transformationsplans und die Steigerung der Effizienz auf Basis von Plattformstrategien. Zudem baute Bouquot das erste französische Labor von Valeo mit Fokus auf KI für autonome Fahrzeuge auf. Vor seiner Tätigkeit bei Valeo war er als technischer Berater für industrielle Angelegenheiten im Kabinett des französischen Verteidigungsministers tätig.
„Audi repräsentiert für mich Präzision und Zukunft – Ingenieurskunst und Digitalisierung. Ich freue mich auf die neue Rolle“, kommentiert Bouquot. „Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, gemeinsam mit dem Team und dem Ökosystem bei Audi eine positive Aufwärtsentwicklung anzustoßen. Effizienzsteigerung und die Weiterentwicklung der Digitalisierung sind Wege zu diesem Ziel.“
Audi betont Harmonie mit Cariad
Einen Interessenkonflikt zwischen Audi und Volkswagens Software-Tochter Cariad soll das neue geschaffene Ressort derweil nicht hervorrufen. Man stehe nach wie vor "fest hinter Cariad als dem zentralen Entwicklungsteam für die Elektronik Architekturen und Software im Konzern", erklärt ein Audi-Sprecher auf Nachfrage von automotiveIT. Audi werde künftig gemeinsam mit der Marke Volkswagen und Cariad software-definierte Fahrzeuge entwickeln. Zu diesem Zweck habe man bereits einen gemeinsamen SDV-Hub aufgesetzt. "Die Integration und Skalierung dieser Lösungen innerhalb des Portfolios sind aber ebenso Aufgabe der jeweiligen Marken wie auch die gesamthafte Ausrichtung der gesamten Organisation auf die Entwicklung von SDVs", so der Sprecher.
Einem Bericht der Automobilwoche zufolge soll sich das Team von Bouquot künftig darauf konzentrieren, modellabhängig Software zu entwickeln. Zudem übernehme die Einheit eine Schnittstellenfunktion zu Cariad und verantworte die Implementierung der entsprechenden Software-Stacks in Fahrzeuge mit den vier Ringen. Bisher waren entsprechende Funktionen in der Technischen Entwicklung angesiedelt.
Audi-Organisation wird neu aufgestellt
Mit der neuen Personalie soll auch eine Neuaufstellung in der Audi-Organisation einhergehen, die künftig stärker in die Bereiche Baureihen, Technische Entwicklung und Software aufgeteilt werden soll. Im Rahmen der Matrix-Organisation von Audi soll vor allem das Baureihen-Management durch mehr unternehmerische Verantwortung und die Kompetenzen in den Linienbereichen der Technischen Entwicklung gestärkt werden. Damit gehe ein Paradigmenwechsel zur integralen Entwicklung von Fahrzeugen mit Software als führendem Element einher.