JLR Fahrzeugproduktion

JLR kooperiert mit Tata Communications und verbindet weltweit 128 Unternehmensstandorte mit einer Cloud-first-Struktur und softwaredefinierten Netzwerkfähigkeiten. (Bild: JLR)

Jaguar Land Rover und Tata Communications wollen gemeinsam das vernetzte Fahrzeug-Ökosystem des Automobilherstellers erweitern. Die Move-Plattform von Tata wird dafür in die für 2026 geplanten SUVs mittlerer Größe von JLR integriert. Fahrer hätten dadurch laut der Kooperationspartner einen kontinuierlichen Zugang zu personalisierten, vernetzten Diensten wie Media-Streaming. Die Plattform ermögliche zudem einen umfangreicheren und sichereren Datenaustausch zwischen JLR und den Fahrzeugen seiner Kunden, stelle effizientere Software-Over-the-Air-Updates (SOTA) bereit und unterstütze die Einführung fortgeschrittener Fahrerassistenzsysteme (ADAS). Durch die Zusammenarbeit sollen die Software-definierten Fahrzeuge der nächsten Generation von JLR in 120 Ländern kontinuierlich angebunden sein und Zugang zu intelligenten Diensten haben.

Auch für die Ingenieure des OEMs soll die neue Plattform Vorteile bieten: Die vernetzte Fahrzeugflotte von JLR erzeugt täglich 2,5 Terabyte an Daten. Dabei wurden in den letzten zwölf Monaten durchschnittlich eine halbe Million elektronische Steuergeräte pro Monat aktualisiert. Der Einsatz von Move soll diesen Datenaustausch erweitern und so tiefere Erkenntnisse aus dem Datenpool liefern. Außerdem ermögliche dies eine Überwachung der Fahrzeugleistung in Echtzeit und schnellere OTA-Updates, um die Wartung und -pflege zu verbessern und die Kosten für Fahrzeugbesitzer zu senken.

„JLR war der erste Hersteller von Luxusfahrzeugen, der mit dem Defender im Jahr 2020 ein Dual-Modem- und Dual-eSIM-Design für verbesserte Konnektivität eingeführt hat. Die Partnerschaft mit Tata Communications ist der nächste Schritt auf unserem Weg zum softwaredefinierten Fahrzeug, das hochsichere und kostengünstige Datenkonnektivität in 120 Ländern bietet“, kommentiert Mark Brogden, Director of Digital Product Platform Off-Board bei JLR.

Vernetzung der JLR-Standorte soll 2025 finalisiert werden

Bereits Ende 2023 verkündeten die Partner eine strategische Zusammenarbeit, um die digitale Transformation von JLR  zukunftssicher zu gestalten. Tata Communications setzte in diesem Rahmen seine cloudbasierte Software-Defined Wide Area Network (SD-WAN)-Technologie ein, um damit alle 128 JLR-Standorte weltweit zu vernetzen. Durch die Vernetzung des globalen Hauptsitzes mit allen Werken, Lagern, Vertriebszentren, Rechenzentren und Cloud-Diensten sollte die Lieferkette des Automobilherstellers effizienter und sicherer werden. Die Partnerschaft zielte ganz im Rahmen der Reimagine-Strategie des OEMs darauf ab, die Werke und Abläufe für die Produktion der nächsten Generation von Elektrofahrzeugen zu modernisieren.

Darüber hinaus sollte die Partnerschaft die Zeit für die Modernisierung der Fertigungsprozesse erheblich verkürzen, die betriebliche Stabilität stärken und für mehr Flexibilität bei der Erfüllung von Produktionsanforderungen sorgen. JLR erhoffte sich signifikante Kosteneinsparungen und geschäftliche Vorteile durch Skalierung und Sicherheit. Die entsprechenden Arbeiten sollten planmäßig bis 2025 abgeschlossen werden. Im Rahmen der Transformation plante JLR KI-gestützt Daten in Echtzeit zu erfassen, zu überwachen und zu analysieren, um die Leistung der Produktionslinie zu optimieren. Durch vorausschauendes Risikomanagement soll der Automobilhersteller so in der Lage sein, potenzielle Anomalien effektiver zu erkennen, um seine Effizienz zu steigern und gleichzeitig die Qualität der Fahrzeugherstellung zu sichern.

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