Volkswagen Ausstiegswarnung

Wenn sich ein anderer Verkehrsteilnehmer beim Aussteigen von hinten einem ID.7 nähert, kann die Ausstiegswarnung in verschiedenen Stufen davor warnen. (Bild: Volkswagen)

Sogenannte „Dooring“-Unfälle sind eine ernsthafte Gefahr im Straßenverkehr. Sie passieren, wenn Autofahrer die Türen ihrer Fahrzeuge öffnen, während sich Fahrräder, Motorroller oder Motorräder von hinten nähern. Allein in der Stadt Frankfurt ereigneten sich 2021 insgesamt 67 polizeilich gemeldete „Dooring“-Unfälle, in Berlin kommen pro Tag im Durchschnitt etwa zwei Radfahrer hierdurch zum Sturz. Hochgerechnet auf das Bundesgebiet fordern diese Unfälle jährlich ungefähr 2.000 Leicht- und 290 Schwerverletzte, etwa 20 Radfahrer verlieren ihr Leben. Die Dunkelziffer nicht gemeldeter Vorfälle liegt vermutlich noch deutlich höher.

Deshalb nehmen sich nun direkt zwei Automobilhersteller dieses Problem vor: Mit einem innovativen Ausstiegswarner will Ford das Risiko von „Dooring“-Unfällen verringern und den Straßenverkehr für Rad- und Autofahrer gleichermaßen sicherer gestalten. Das System steht nun für den neuen Ford Transit Custom zur Verfügung. Dabei erkennen Radar und weitere Sensoren, wenn das Öffnen einer Tür zu einer Kollision mit anderen Verkehrsteilnehmern führen könnte. In diesem Fall warnen LED-Anzeigen in den Außenspiegeln und ein Warnsignal im Kombiinstrument vor dem Öffnen der Tür.

Der Ausstiegswarner arbeitet auf Fahrer- und Beifahrerseite. Im neuen Ford Tourneo Custom warnt das System zusätzlich die durch die seitlichen Schiebetüren aussteigenden Passagiere. Damit sind nicht bloß Radler auf der Straßenseite besser geschützt, sondern auch Personen auf Fuß- und Radwegen auf der anderen Fahrzeugseite. Um Fehlalarme zu vermeiden, wird das System nur aktiviert, wenn Verkehrsteilnehmer eine Geschwindigkeit von sieben Stundenkilometer überschreiten. Weitere Ford-Modelle mit dieser Technologie sollen im kommenden Jahr folgen.

Auch Volkswagen setzt in Zukunft auf Technologie zur Ausstiegswarnung. Die Ausstiegswarnung scannt über zwei Heckradarsensoren den Raum hinter dem Fahrzeug und informiert die Passagiere über eine Gefahr, bevor überhaupt ein Türgriff betätigt wird. Sollte sich ein Verkehrsteilnehmer nähern, leuchtet als erste Warnstufe automatisch ein LED-Licht im Außenspiegel auf. Wird dennoch einer der Türöffner betätigt, wird zusätzlich das Öffnen der Tür für ein kurzes Zeitfenster unterbunden. Wird die Tür dennoch geöffnet, ertönt ein Warnsignal. Darüber hinaus bleibt das Assistenzsystem auch nach dem Parken und Abschalten des Volkswagen für drei Minuten aktiv, um das Aussteigen aller Passagiere zu erfassen. Der neue ID.7, der neue Passat und der neue Tiguan sind serienmäßig mit dem Assistenzsystem ausgestattet. Im Golf, ID.4 und ID.5 ist die Technologie in jeweils technisch spezifischer Form optional erhältlich.

Sie möchten gerne weiterlesen?