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Bis zur nächsten Fahrt können Stunden oder Tage vergehen. Ein intelligentes Ladesystem bezieht diesen Faktor in die Ladeleistung ein. (Bild: DLR/Eppler)

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) entwickeln und erproben momentan eine Lösung für vorausschauendes Laden. Denn nicht jedes E-Auto benötigt die volle Ladeleistung, um rechtzeitig für die nächste Fahrt aufgeladen zu sein.

In dem Pilotprojekt eLISA-BW (E-Ladeinfrastruktur intelligent steuern und anpassen in Baden-Württemberg) soll ein System entwickelt werden, das mehr E-Fahrzeuge gleichzeitig mit Strom versorgen kann, ohne den Netzanschluss zu überlasten. „Ein Computer vergleicht die Ladezustände der angeschlossenen E-Autos mit den Daten des Fahrzeugbuchungssystems. Dabei regelt er die Stromstärken so, dass die Fahrzeuge pünktlich zum nächsten Buchungstermin aufgeladen sind, ohne die Leistung der Station zu überschreiten“, erklärt DLR-Forscher Sebastian Sigle, Projektleiter von eLISA-BW.

Deshalb ist das intelligente Lademanagement im Moment vor allem für Behörden, Unternehmen und Institutionen mit Fuhrpark interessant, da es die Reservierungsdaten der Fahrzeugflotte verwendet. Das Konzept lässt sich aber auch für E-Autos ohne eigenes Buchungssystem erweitern: Zusätzliche Schnittstellen, wie beispielsweise Smartphone-Apps, Parkleitsysteme mit Zuordnung von Ladesäulen oder die Vorwahl der Ladezeit durch die Nutzer lassen sich laut den Forschern datentechnisch einbinden.

In den kommenden Monaten wird die Ladeinfrastruktur des Elektrofuhrparks des Regierungspräsidiums Karlsruhe in der Parkgarage Waldhornstraße im Rahmen des Projekts mit einem intelligenten Lademanagement ausgestattet. Gemeinsam mit weiteren Projektpartnern, der Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg (PBW), dem Regierungspräsidium Karlsruhe und dem Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg, testen DLR und ZSW die zusammen mit den Unternehmen AVAT Automation und Siemens entwickelte Anlage im Realbetrieb.

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg fördert mit insgesamt 2,9 Millionen Euro acht Pilotprojekte, darunter eLISA-BW, zur intelligenten Anbindung von Ladeinfrastrukturen in Parkhäusern und Tiefgargagen an das Stromnetz.

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