Mikromobilität wird zum Milliardenmarkt

Rund um die Mikromobilität entsteht vor allem in Großstädten ein Milliardenmarkt. (Bild: Peugeot)

Alleine in Europa seien Umsatzpotentiale von bis zu 150 Milliarden Euro zu realisieren. Der Markt wächst den Analysten zufolge etwa zwei- bis dreimal so schnell wie Carsharing- oder Ridehailing-Dienste.

„Zwei Faktoren erklären den aktuellen Boom“, erläutert Kersten Heineke, Partner im Frankfurter Büro von McKinsey. „Die Nutzer mögen diese günstige und intuitive Form der Mobilität – zumal E-Tretroller und Co. in Städten oft das schnellste Verkehrsmittel sind.“ Auch aus Sicht der Anbieter sei der Markt attraktiv: Weltweit haben Investoren bislang 5,7 Milliarden Dollar in Micromobility-Startups gesteckt. 85 Prozent dieser Mittel flossen nach China.

Die durchschnittliche Geschwindigkeit, mit der sich Menschen in Metropolen fortbewegen, sei nicht höher als 15 km/h, ergänzt Florian Weig, Seniorpartner im Münchener Büro von McKinsey. „Mikromobilität kann hier eine Lösung sein – allerdings nicht immer und überall“, so Weig. Zwar seien etwa 50 bis 60 Prozent aller innerstädtischen Fahrten nicht länger als acht Kilometer und daher mit E-Bikes oder E-Rollern zu absolvieren, allerdings werden diese Optionen durch Wetterverhältnisse, Produktangebot und die Kundenakzeptanz gegenüber den Fahrzeugen eingeschränkt.

Um entsprechende Angebote attraktiv zu gestalten müsse, so die Studienautoren, ein einheitlicher europäischer Rechtsrahmen für die Mikromobilität geschaffen werden. Zudem müssten Städte und Anbieter Hand in Hand arbeiten – etwa um Tretroller und Co. auf der letzten Meile zwischen dem Zielort und dem öffentlichen Nahverkehr einzusetzen.

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