Connected Car mit Smartphone-Integration / Versagen die Autobauer beim Datenschutz?

Moderne Kommunikationslösungen gehören im Fahrzeug längst zum Alltag. Doch wie sicher sind die anfallenden Daten? (Bild: Adobe Stock / chartphoto)

Insgesamt wurden die Produkte von 25 Autoherstellern getestet, die ausnahmslos durchfallen. „Wenn’s um unsere Privatsphäre geht, sind moderne Autos ein wahrer Datenschutz-Albtraum“, kritisieren die Analysten. Die Fahrzeuge seien „datenhungrige Überwachungsapparate“, die nie dagewesene Möglichkeiten nutzten, ihre Benutzer auszuspähen. Jede untersuchte Automarke sammele mehr persönliche Informationen als nötig und nutze diese für andere Zwecke als den reinen Betrieb des Fahrzeugs oder zum Kundenservice.

Autohersteller können unter anderem persönliche Daten über die Interaktion mit dem Fahrzeug, sowie über verbundene Dienste oder Fahrzeugs-Apps von Drittanbietern sammeln. 84 Prozent der untersuchten Automarken behalten sich zudem vor, persönliche Daten weiterzugeben. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) merkt zudem an, Daten auf Anfrage und ohne richterliche Anordnung an die Regierung oder Strafverfolgungsbehörden weitergeben zu können. Nur zwei der untersuchten Marken (Renault und Dacia) geben an, dass Fahrer das Recht hätten, persönliche Daten löschen zu lassen.

Ein entsprechendes Datenschutz-Ranking führen Renault und Dacia dementsprechend an, auf den letzten Plätzen landen Nissan und Tesla. Selbst der erste Rang im Ranking ist jedoch kein Erfolg. Keiner der Untersuchten konnte dem Warnhinweis Datenschutz nicht inbegriffen der Mozilla Foundation entgehen. Eine detaillierte Aufstellung zum Datenschutz der einzelnen Automarken finden Sie hier.

BMW widerspricht den Ergebnissen

Bereits öffentlich auf die Untersuchung hat BMW reagiert: Man verarbeite Daten im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften, Kunden könnten die Einstellung zur Privatsphäre jederzeit im Fahrzeug oder per App einsehen und anpassen, heißt es hier. Die Verarbeitung sensibler Daten, etwa bei der Spracherkennung oder Geopositionierung, müsse explizit zugestimmt werden. Der Erfassung von „Daten zu Rasse, Sexualität und Gesundheitszustand“ widerspreche man ausdrücklich.

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