Nackenheizung, Wellenmassage, 4D-Klangwelt und ab kommendem Jahr auch noch autonom auf Level 3 durch den Stau: Bei den zahlreichen Wohlfühl-Features der neuen S-Klasse möchte man sich nicht mehr selbst ans Steuer setzen, sondern lieber entspannt im geräumigen Fahrzeugfond Platz nehmen und sich durch die Gegend chauffieren lassen. Daimler-CEO Ola Källenius nimmt jedoch immer noch am liebsten hinter dem Lenkrad Platz. „Die S-Klasse ist die Ikone unserer Marke“, sagte er bei der Präsentation des Modells in der Factory 56 in Sindelfingen. Und die Begeisterung für das Topmodell kommt nicht von ungefähr: Mit Renditen von mehr als 20 Prozent bei durchschnittlichen Verkaufspreisen jenseits der 100.000 Euro steuert die intern W223 genannte Baureihe im Alleingang geschätzt bis zu zwei Milliarden Euro zum Betriebsgewinn bei – insbesondere angesichts der durch Corona verursachten Absatzdelle eine Art Lebensversicherung für den Konzern mit dem Stern.

Die aktuelle Baureihe steht auf der MRA-Plattform, die auch für eine Elektrifizierung durch Plug-in-Hybride und 48-Volt-Mildhybridisierung mittels eines integrierten Starter-Generators (ISG) geeignet ist. Ab 2021 soll die S-Klasse als Plug-in-Hybrid-Modell mit bis zu 100 Kilometern Reichweite auf den Markt kommen. Das Antriebsportfolio wird durch verschiedene Benzin- und Dieselmotoren komplettiert. Aktuell stehen die beiden Benziner S 450 4Matic mit 367 PS und S 500 4Matic mit 435 PS zur Auswahl und die beiden Diesel S 350d (286 PS, auch als 4Matic) und S 400d 4Matic mit 330 PS. Besonderes Augenmerk haben die Entwickler bei der neuen S-Klasse auf das Fahrwerk gelegt. So kommt die Luxuslimousine erstmals mit einer Hinterachslenkung mit großem Lenkeinschlag frisch vom Werk.

Infotainment und Assistenz

In Sachen Sicherheit sorgen Fondairbags und ein Seitenaufprallschutz, bei dem das Modell zum Schutz angehoben wird, für ein gutes Gefühl an Bord. Im Innern führen die Stuttgarter das Bediensystem MBUX der zweiten Generation ein, das mit 3D-Effekten und Eyetracking aufwartet. Die wichtigsten Fahrdaten werden komfortabel in ein Head-up-Display projiziert. Im Vergleich zum Vorgänger ist das gesamte Cockpit übersichtlicher und aufgeräumter: Laut Mercedes gibt es 27 Taster, Schalter und Bedienelemente weniger. Das tut den zahlreichen Komfort- und Konnektivitätsfeatures indes keinen Abbruch. Viele Funktionen lassen sich auch über das 12,8 Zoll große Zentraldisplay in der Mitte des Cockpits bedienen.

Auch die Sprachsteuerung müssen die Insassen nicht wie bisher mit „Hey Mercedes“ aktivieren, sondern können einzelne Sprachbefehle direkt hintereinander geben. Auch in Sachen Fahrkomfort soll die Luxuslimousine den hohen Anforderungen der zahlungskräftigen Kundschaft gerecht werden. So möchte der OEM in der zweiten Jahreshälfte 2021 den Drive Pilot für die neue S-Klasse als erstes Level-3-System für hochautomatisiertes Fahren anbieten. Die Funktionalität ist im ersten Schritt als Staupilot für Autobahnen gedacht und lässt sich gemäß der aktuellen Gesetzeslage bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h nutzen.

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