IT-Experte

Der Bedarf nach IT-Mitarbeitern in der Automobilindustrie erreicht derzeit Höchstwerte. (Bild: Adobe Stock / deagreez)

Die Zahl der offenen Stellen im IT-Bereich ist laut einer Studie des Personaldienstleisters Hays im vierten Quartal 2021 erstmals auf über 100.000 angestiegen. Vor allem gesucht werden Datenbankentwickler, IT-Architekten sowie Security-Spezialisten. „Diese Jobs sind maßgeblich mitverantwortlich für die erfolgreiche Umsetzung der Digitalstrategie – und damit kritisch für den Unternehmenserfolg. IT-Architekten kümmern sich um die Konzeption, Entwickler bauen Applikationen und Security-Experten halten die Daten sicher“, so Simon Alborz, Bereichsleiter Permanent bei Hays.

Betroffen vom Fachkräftemangel ist vor allem das produzierende Gewerbe. In der zweiten Jahreshälfte hat etwa in der Autobranche die Nachfrage nach IT-Experten den Bedarf an Ingenieuren überholt. Laut den Hays-Experten sei dies ein mögliches Indiz dafür, dass Qualifikationen rund um das autonome Fahren rasant an Bedeutung gewinnen, während die benötigte Expertise im Bereich das klassischen Antriebe zurückgeht. Während Entwicklungsingenieure seit Anfang 2020 rund 64 Prozent stärker nachgefragt wurden, beträgt die Steigerung bei IT-Entwicklern stolze 146 Prozent. Doch die Autobranche sieht sich im 'War for Talents' mit starker Konkurrenz konfrontiert: Auch im Handel, Maschinenbau, dem verarbeitenden Gewerbe, der Personaldienstleistungsbranche und im Finanz- und Versicherungssektor legte der Bedarf deutlich zu.

„Angesichts dieser Entwicklung kommen Unternehmen nicht mehr umhin, mehrgleisig zu fahren, wenn es um effizientes, zukunftsfähiges Ressourcenmanagement geht. Das bedeutet, ihr Fokus sollte nicht mehr allein auf der Rekrutierung von IT-Experten liegen, sondern vielmehr auch die interne Entlastung der bestehenden Mannschaft im Blick haben“, meint Simon Alborz.

Fehlende Experten bremsen die Transformation

Dass der Mangel an qualifizierten IT-Mitarbeitern nicht ohne Folgen bleibt, zeigt auch eine Studie von Udacity und Ipsos, für die mehr als 2.000 Führungskräfte und über 4.000 Mitarbeiter in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA befragt wurden. Demzufolge fehlen zahlreichen Unternehmen die Kapazitäten, digitale Initiativen effektiv voranzutreiben. Infolgedessen gerate oftmals die gesamte digitale Transformation der Unternehmen ins Stocken, so die Studienautoren.

Eine starke Diskrepanz zwischen Management und Mitarbeitern bestehe zudem hinsichtlich der Effektivitätsbewertung von Qualifizierungsmaßnahmen: Während Arbeitgeber die eigenen Lern- und Entwicklungsprogramme zu rund 80 Prozent zumindest als „mäßig erfolgreich“ einstufen, bezeichnen sich nur 45 Prozent der Mitarbeiter mit Zugang zu entsprechenden Schulungen als vollkommen oder sehr zufrieden mit den Maßnahmen.

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