BMW gründet "Startup Garage"
Volkswagen-CIO Martin Hofmann hatte erst kürzlich auf dem automotiveIT-Kongress im Rahmen der CeBIT sämtliche Autobauer aufgefordert, die deutsche Startup-Szene zu unterstützen, um die innovativen Ideen junger, agiler Unternehmen zu fördern. Nicht nur in Wolfsburg, auch in München scheint man die Zeichen der Zeit erkannt zu haben: BMW hat nun die „Startup Garage“ ins Leben gerufen, um Kooperationsprojekte zwischen jungen Unternehmen und dem OEM schnell und effizient ermöglichen zu können.
Nach dem Accelerator-Programm "TechFounders", das Ende des vergangenen Jahres in Zusammenarbeit mit der TU München gestartet ist, ist das Projekt bereits das zweite Startup-Programm des Premium-Herstellers.
Interessierte Startup-Unternehmen können sich online bei der BMW Startup Garage bewerben. Die Auswahl erfolge dann in enger Zusammenarbeit mit dem Innovationsmanagement und den Fachabteilungen der BMW Group, heißt es. Ausgewählte Jungunternehmen durchlaufen ein spezielles mehrmonatiges Programm, dessen Kern die Entwicklung eines funktionalen Prototyps mit einer für die BMW Group relevanten Anwendung ist. Zudem erhalten die Startups Hilfe beim Aufbau ihres Netzwerks im Konzern und beim Erstellen ihres Business-Plans.
„Für uns war es an der Zeit, zu fragen: Wie kommt unser Unternehmen an dieses Potenzial effizient heran?“, so Innovationsmanager Gregor Gimmy, der gemeinsam mit Matthias Meyer für die Startup Garage zuständig sein wird. Meyer ergänzt: „Wir suchen nach guten Startups und nicht nach guten Erfindern. Wer sich hier bewerben möchte, sollte nicht nur eine tolle Idee, sondern auch ein tolles Team mitbringen.“ Dies müsse nicht zwangsweise einen Automotive-Hintergrund haben. Bewerben könne sich grundsätzlich jedes Unternehmen mit Technologien, die auf fahrzeugtechnische Anwendungen übertragbar sind, so der Autobauer.
Nicht nur in Deutschland setzen die OEMs vermehrt auf das Potential junger, agiler Unternehmen. Erst kürzlich hatte Jaguar Land Rover das Projekt “Innovations-Inkubator” an seinem Entwicklungsstandort im US-amerikanischen Portland gestartet. Insgesamt 120 Technologie-Start-Ups werden in das Projekt aufgenommen, um in den kommenden zehn Jahren die jeweilige Idee zum Thema Connected Car und Infotainment gemeinsam mit JLR zu entwickeln.