Erhöhung der Effizienz, Kostensenkung und der Ausbau der Digitalisierung – das sind einer aktuellen Capgemini-Studie zufolge die zentralen Aufgaben für IT-Entscheider in den Unternehmen für das anstehende Jahr. Demnach setzen zwar 34,4 Prozent der befragten CIOs die Digitalisierung ganz oben auf die Prioritätenliste, jedoch bereite sie gleichzeitig 41 Prozent Probleme. Die größte Hürde sei nach ihren Angaben der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern, insbesondere in den Bereichen Big Data Analytics und mobile Technologien. Darüber hinaus fehlen trotz der guten Unterstützung durch das Top-Management in vielen Fällen die übergreifende Planung und das Budget für die Umsetzung, so die Studie.
„Digitalisierung muss strategisch geplant werden und kann ohne die entsprechenden Investitionen in Mitarbeiter und Technologie nicht gelingen“, kommentiert Dr. Uwe Dumslaff, Chief Technology Officer bei Capgemini in Deutschland. „Weiterqualifizierung kostet allerdings Zeit, deshalb kaufen viele Unternehmen Know-how ein und nutzen externe IT-Spezialisten, um den Fachkräftemangel zu überbrücken. Deren Anteil an der internen Leistungserbringung ist im Vergleich zum vergangenen Jahr um zehn Prozentpunkte gestiegen.“
Teil der Strategien in Unternehmen ist dabei ohne Zweifel die Analyse großer Datenmengen. Die Studie identifiziert hierbei eine neue Tendenz: Knapp 20 Prozent aller CIOs geben an, bereits eine oder mehrere Big-Data-Analytics-Anwendungen in Betrieb zu haben. Die Hälfte (50,7 Prozent) beschäftige sich derzeit mit Diskussionen, Workshops oder der Pilotierung. „Beigetragen zu dieser Trendwende hat die Tatsache, dass die Technologie deutlich weiterentwickelt wurde und viele Schwierigkeiten beim Zugriff auf unstrukturierte und großvolumige Daten beseitigt wurden“, erklärt Uwe Dumslaff. „Darüber hinaus spielt bei Big-Data-Analytics-Vorhaben die Sicherheit eine große Rolle. Die wurde vor allem im Hadoop-Umfeld im letzten Jahr deutlich verbessert.“
Eine Frage, die die IT-Verantwortlichen dabei umtreibt lautet: Wie lässt sich die Effizienz weiter steigern? Den Teilnehmern der Studie zufolge biete hierbei Standardisierung, gefolgt von Automatisierung das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis. Während sich der Automatisierungsgrad im Infrastruktur- und Applikations-Management im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert habe, sei er im Business Process Management um fünf Prozentpunkte auf insgesamt 21,6 Prozent und in der Anwendungsentwicklung um zehn Prozentpunkte auf insgesamt 27,5 Prozent gestiegen. Ein Grund dafür könnte im verstärkten Einsatz agiler Methoden liegen, der in allen Bereichen von der Entwicklung über den Betrieb, Support und das Projektmanagement im Vergleich zum Vorjahr von durchschnittlich 25,3 Prozent aller Vorhaben auf 27,9 Prozent gewachsen sei, so die Studienautoren. In jedem fünften Unternehmen kommen demnach jetzt bei mehr als der Hälfte der Projekte agile Methoden zum Einsatz. Die große Mehrheit der Befragten (80 Prozent) gehe zudem davon aus, dass der Anteil an Projekten, bei denen agile Methoden genutzt werden, weiter steigen werde.