Welche Aufgaben hat ein Software Strategy Manager?

Vom gelernten Maschinenbauer zum strategischen Software-Strippenzieher: Ashish Pattanayak ist Manager Software Strategy für das SW Defined Vehicle bei Continental Automotive Technologies in Frankfurt. Bei ihm laufen die Fäden interner und externer Softwareentwickler zusammen. Er füllt das softwaredefinierte Fahrzeug mit Leben, indem er nach technologischen Trends Ausschau hält, neue Entwicklungsprojekte anschiebt und bestehende orchestriert.

Der 32-jährige Inder organisiert und moderiert softwarebezogene Lenkungsgremien in der Automobilbranche wie das Software Steering Board oder den Software Round Table. Er ist so etwas wie der Dirigent konzerneigener und externer Softwareplayer. Er unterstützt bei strategischen Entscheidungen, leitet an, gibt Impulse. Nebenbei Synergien heben, Effizienz steigern und Gesamtbetriebskosten senken. Damit ist Pattanayaks Jobprofil beschrieben. So in etwa. Denn jeder Arbeitstag steckt voller Überraschungen – und das liebt Pattanayak an seinem Job. Deshalb strukturiert er, so weit möglich, seine Tage sauber durch, um möglichst alles unter einen Hut zu bekommen – und dabei trotzdem kreativ bleibt.

Sotware Strategy Manager brauchen Zeit für Brainstorming

„Was ich an meinem Job unter anderem schätze, ist, dass es keinen wirklich typischen Tag gibt“, sagt Pattanayak. Zwar achtet er auf eine klare Struktur, aber die Inhalte sind von Tag zu Tag völlig unterschiedlich. Nach einem Blick in Kalender und E-Mails wird morgens als erstes geplant, was wie zu erledigen ist. „Im Allgemeinen reserviere ich die ersten beiden Stunden des Tages für Brainstormings, die für meine Projekte erforderlich sind“, verrät der Software-Experte, wie es ihm gelingt, kreativ zu bleiben. Mit einer nicht enden wollenden Kette an Meetings und Telkos würde das schwerlich glücken.

Erst dann geht es in interne Besprechungen und zu allerlei Kooperationsaktivitäten. Die füllen einen großen Teil des Arbeitstages aus. Nichtsdestotrotz nimmt sich Pattanayak eine Stunde vor Feierabend die Zeit, um Neues zu lernen, nach innovativen und disruptiven Technologien Ausschau zu halten, bevor er den nächsten Tag strukturiert. „Man muss an der Spitze der technologischen Trends stehen“, erklärt der Manager für Software-Strategie, warum es essenziell für seinen Job ist, sich Zeit für Recherchen, Brainstormings und das Selbststudium zu reservieren.

Software Strategy Manager knüpft strategische Allianzen

Ganz vorne bei der digitalen Transformation der Automotive-Branche mitzumischen, macht die Aufgabe für Pattanayak so spannend. „Und im Zentrum aller neuen Trends im Automobilbereich steht nun mal die Digitalisierung. Wir müssen also nicht nur Schritt halten, sondern proaktiv vorgehen“, betont der Conti-Mann, Man müsse wissen, was der Kunde will, und innovative Produkte entwickeln, die den Kunden und damit der Gesellschaft als Ganzes einen Mehrwert bringen. Ihn reizt nicht nur das Neue, sondern auch das Komplexe an der Aufgabe – die nur im Team zu bewältigen ist. „Partnerschaften sind ein Muss“, sagt Pattanayak, „Das ist es, was mich jeden Morgen motiviert: Partnerschaften und strategische Allianzen aufzubauen, um innovative Produkte zu entwickeln.“

Themen, die Continental spielt, sind unter anderem Safety and Motion sowie Autonomous Mobility, also das Geschäft mit Systemen für die Fahrerassistenz und das automatisierte Fahren sowie alles rund um Sicherheitselektronik, -sensorik sowie Brems- und Fahrwerksysteme. Im Geschäftsfeld Architecture and Networking bündeln sich Aktivitäten rund um Vernetzungstechnologien, Fahrzeugelektroniken bis hin zu Hochleistungsrechnern. Der Bereich User Experience vereint das Business mit Anzeige- und Bedientechnologien sowie Soundlösungen. Im Feld Smart Mobility wird an Mobilitätsdienstleistungen sowie Lösungen für Flottenbetreiber und Nutzfahrzeughersteller gearbeitet.

Was alle Bereiche eint: Sie definieren sich mehr und mehr durch Software. Klar ist, dass die Expertise hierfür nicht allein aus dem eigenen Haus kommen kann. Deshalb ist es so wichtig, dass Mitarbeiter wie Pattanayak nach Knowhow suchen und entsprechende Partnerschaften anbahnen. Auch wenn Pattanayak noch nicht mal ein halbes Jahr auf dieser Position ist, konnte er für Continental schon einige strategische Allianzen mit externen Unternehmen einfädeln. Jetzt geht es daran, die gemeinsam definierten Ziele auch umzusetzen – womit die eigentliche Arbeit für ihn und sein Team beginnt.

Welche Skills benötigt ein Software Strategy Manager?

Eines ist klar: Wer nicht kommunizieren kann und nicht die (IT-)Sprache des anderen spricht, ist auf dieser Position fehl am Platz. Die wichtigste Qualifikation jedoch sei, wissbegierig zu sein, jeden Tag Neues hinzu lernen zu wollen, unterstreicht Pattanayak, „Der Markt und die Technologie ändern sich ständig und man muss sich entsprechend weiterbilden.“ Pattanayak zählt weitere Fähigkeiten auf, die erforderlich sind, um in dem Job zu reüssieren:

• Kenntnis des Automotive Software-Marktes und der Trends
• Geschäftssinn in Bezug auf den Automobilmarkt
• Netzwerken mit Leidenschaft und Engagement
• Coaching-Skills, Team- und Konfliktmanagement-Fähigkeiten
• Moderations-, Präsentations- und Verhandlungsgeschick
• Erfahrung im Strategieentwicklungsprozess & Erstellung von Business Cases
• Finanzielle Bewertung und Analyse
• Agile Produktdefinition und Roadmap-Planung
• Arbeiten mit funktionsübergreifenden und interkulturellen Gruppen

Wer hier einsteigen möchte, muss natürlich nicht gleich in allen Punkten glänzen. „Bestimmte Schulungen helfen mir zwar bei der Erfüllung meiner Aufgaben, aber ich glaube fest an das Konzept Learning by Doing“, beruhigt Pattanayak potenzielle Anwärter. Sein Rat: Nicht den Sprung ins kalte Wasser fürchten, sondern getrost eintauchen und versuchen, schwimmen zu lernen.