Warum internationale OEMs einen Baukasten brauchen
Wenn globale Standards auf lokale Märkte treffen, verlieren OEMs oft Geschwindigkeit. Mit modularen Frameworks lassen sich neue Vertriebsmodelle wie Leasing oder Finanzierung effizient international ausrollen.
André HädeAndréHädeAndré HädeExxeta
Exxeta
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Viele OEMs unterschätzen, wie stark sich
lokale Systeme, Regularien und Kundenerwartungen unterscheiden. Der Versuch,
ein globales Standardmodell einfach „auszurollen“, endet oft in kostspieligen
Sonderlösungen – und bremst Skalierung und Markteintritt. Zwei Kräfte prallen
aufeinander: Das Headquarter strebt nach Standardisierung und globaler
Effizienz. Die Märkte fordern allerdings Flexibilität und lokale Anpassungen. Die
entscheidende Frage lautet also nicht: Standardisierung oder Individualisierung
– sondern: Wie lassen sich beide in Einklang bringen? Die Lösung: ein modulares
Framework.
Keine
Einheits-Tools, sondern marktgerechte Lösungen
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Wer international erfolgreich sein
will, darf keine starren Systeme in fremde Märkte pressen. Effizient ist, was
lokal schon funktioniert – wenn es in die Gesamtlösung passt. Das
Framework erlaubt genau das: Es definiert die Prozesslogik zentral, während
Märkte ihre passenden Bausteine andocken. OEMs sollten daher prüfen, ob eine
lokale Lösung übernommen werden kann oder ob der Standard aus dem Headquarter sinnvoller
ist. Das senkt Integrationsaufwände, reduziert regulatorische Hürden und beschleunigt
die Marktdurchdringung.
Ein typisches Beispiel sind
eSign-Lösungen: In vielen Märkten existieren bereits lokale Champions, die vorhandene
regulatorische Anforderungen erfüllen und in die bestehende Systemlandschaft integriert
sind. Ihr Austausch wäre nicht nur teurer, sondern auch langsamer. Denn es
würde neue Zertifizierung, zusätzliche Integrationsprojekte und Verzögerungen
um Wochen oder Monate bedeuten. In modularen Frameworks werden lokale Services
sauber über definierte Schnittstellen integriert, wodurch eine gemeinsame Basis
entsteht ohne Marktlogik zu überfahren.
Journeys
statt Features
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Ein modulares Framework funktioniert nur,
wenn die Prozesslogik aus Kundensicht gedacht und technisch sauber abbildbar
ist. Leasing und Finanzierung sind keine Sammlung
einzelner Funktionen, sondern Teil einer durchgängigen Journey – vom ersten
Interesse bis zum Vertragsabschluss. Diese Journey verläuft längst nicht
ausschließlich digital. Auch wenn Online-Strecken weiter wachsen, bleibt der
physische Kontaktpunkt im Autohaus oder über Partner ein zentraler Bestandteil
des Kaufprozesses. Online Journeys sind daher kein Ersatz, sondern eine
Verlängerung und Optimierung der bestehenden Vertriebsstrukturen.
Für OEMs heißt das: Ein Framework muss
Omnichannel-Fähigkeit von Beginn an mitdenken. Nur so lassen sich
Kund:innenprozesse flexibel orchestrieren – unabhängig davon, ob der Anstoß
online oder offline erfolgt. Die Architektur sorgt dafür, dass beide Welten
zusammenspielen und Märkte die passenden Module andocken können.
S, M, L –
Funktionen wie Konfektionsgrößen
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Ihr Ansprechpartner
Ihr Ansprechpartner: André Häde Position: Director Digital Experience Services bei Exxeta Kontakt: andre.haede@exxeta.com oder LinkedIn
Nicht jeder Markt benötigt sofort
den vollen Funktionsumfang. Ein Pilotmarkt mit geringem Volumen hat andere
Anforderungen als ein reifer Absatzmarkt mit etablierten Strukturen. Deshalb
bündelt wir Capabilities innerhalb eines Frameworks in zusammenhängenden
Paketen – nach dem Prinzip, das OEMs aus ihrer eigenen Produktlogik kennen:
S: Das Minimum, um Leasing oder Finanzierung schnell
anzubieten.
M: Erweiterte Funktionen für Märkte mittlerer
Reife.
L: Vollständige Abdeckung mit maximaler
Marktdurchdringung.
Damit wird der Rollout planbar und
steuerbar. Märkte müssen nicht darüber diskutieren, ob sie Teil des Frameworks
werden, sondern wie sie es konfigurieren. Der modulare Aufbau sorgt dafür, dass
die technologische Basis identisch bleibt – nur die Ausprägungen variiert. Märkte
können dabei wählen: HQ-Standard-Apps, lokale Tools oder hybride Lösungen –
abgestimmt auf Reifegrad und Potenzial.
KPIs statt
Bauchgefühl
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Ein Framework entfaltet seine
Wirkung erst richtig, wenn Entscheidungen transparent und datenbasiert
getroffen werden. Daher werden sie nicht nach dem Bauchgefühl getroffen,
sondern basierend auf einem Dashboard mit KPIs wie Absatzvolumen, Marktgröße,
Reifegrad. Nur so werden Ressourcen gezielt eingesetzt und Erfolge messbar
gemacht. Nicht das Tool entscheidet über
den Erfolg – sondern das Framework.
Die internationale Etablierung
neuer Geschäftsmodelle ist kein Deployment, sondern die Kunst, Standardisierung
und Marktnähe modular auszubalancieren. Wer diesen Baukasten beherrscht,
führt neue Geschäftsmodelle schneller ein, steuert sie präziser – und trifft
den Markt, statt an ihm vorbeizuarbeiten.
Über Exxeta
Exxeta ist ein unabhängiges Technologie- und Beratungsunternehmen, das an der Schnittstelle von Business und IT innovative Lösungen u.a. für die Mobilitätsbranche entwickelt. Das Leistungsportfolio reicht von strategischer Beratung über Softwareentwicklung bis zum Betrieb komplexer Systemlandschaften. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Cloud-Technologien und datenbasierte Plattformen. 2005 in Karlsruhe gegründet, beschäftigt Exxeta heute über 1.200 Mitarbeitende in vier Ländern.