Am 01. Oktober 2024 steht Deutschlands größtes Branchentreffen der Automobil- und IT-Industrie in Berlin vor der Tür. CIOs und IT-Expert:innen stellen auf dem automotiveIT Kongress ihre aktuellen Strategien und Projekte vor. So auch Thomas Mannmeusel, der ein Rezept für IT-Strategie in turbulenten Zeiten verspricht. Erleben Sie darüber hinaus spannende Vorträge, Paneldiskussionen, Insights auf unseren Deep Dive-Bühnen, die Verleihung der diesjährigen IT Team Awards und natürlich das Networking mit der Community hautnah. 🎫 Jetzt Ticket sichern!
Herr Mannmeusel, Sie sind seit 15 Jahren für die IT des Zulieferers Webasto verantwortlich. Hat sich Ihr Job als CIO in dieser Zeit verändert?
Ja, meine Rolle hat sich deutlich verändert: Zu Beginn war ich Leiter eines Dienstleisters im Unternehmen mit internen Kunden-Lieferanten-Beziehungen. Unsere IT-Organisation und IT-Landschaft waren stark fragmentiert – der Koordinationsaufwand hoch. Heute ist mein Team eng mit anderen Funktionen verzahnt und integraler Bestandteil der wertschöpfenden Prozesse. Das spiegelt sich in meinem Verantwortungsbereich wider, der über die IT hinaus Prozessexzellenz und globale Shared Services einschließt. Wir stellen nicht mehr nur funktionierende, effiziente Lösungen bereit, sondern kümmern uns darum, dass diese auch so eingesetzt und genutzt werden, um messbaren Mehrwert zu generieren.
Auf dem diesjährigen automotiveIT Kongress sprechen Sie über „IT-Strategie in turbulenten Zeiten“. Wie lautet Ihr Rezept für den Umgang mit Unwägbarkeiten?
Ein Patentrezept habe ich nicht, aber Anregungen: Bei Entscheidungen mit mittel- oder langfristiger Tragweite – etwa zu Make or Buy oder bei Verträgen in der IT-Beschaffung – sollten neben der Kosteneffizienz die Faktoren Flexibilität, Geschwindigkeit und Skalierbarkeit mehr Gewicht bekommen. Turbulente Zeiten erfordern außerdem agile bzw. iterative Ansätze und Methoden, die in festen Intervallen gute Lösungen liefern. Wichtig ist zudem, dass sich Investitionen und Projekte schneller amortisieren und Initiativen damit rascher einen konkreten Wertbeitrag leisten. Insgesamt gilt es, die Glaubenssätze der letzten zehn bis 20 Jahre zu hinterfragen.
Sie stehen für eine enge Verzahnung von IT und Business. Wie sieht die Zusammenarbeit mit den Fachbereichen konkret aus?
Die Verzahnung findet auf Organisations- und Prozessebene statt. Wir bilden virtuelle Teams aus IT- und Business-Experten, um funktionsfähige und wirksame Lösungen für den jeweiligen Bereich bereitstellen zu können. Das sind keine temporären Projektteams, sondern Kolleg*innen mit gemeinsamen Zielen und Roadmaps. Wir orientieren uns hier an agilen Produktteams, ohne dogmatisch einem bestimmten Framework zu folgen. Auch auf oberster Management-Ebene stimmen wir unsere Ziele und Roadmaps regelmäßig miteinander ab. Ich bin eng mit den Verantwortlichen für andere Funktionsbereiche vernetzt, und wir tauschen uns auch informell immer wieder aus.