
Auf der A9 wurden nun erste Anwendung für die Car-to-Car-Kommunikation demonstriert. (Bild: Deutsche Telekom)
Anfang September hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gemeinsam mit Vertretern des Freistaats Bayern, der Automobilindustrie und der IT-Wirtschaft das ins Leben gerufen. Continental, die Deutsche Telekom AG, das Fraunhofer ESK sowie Nokia Networks haben nun erste Anwendungen auf der A9 demonstriert. Die Projektpartner zeigten, wie Fahrzeuge Gefahreninformationen über das LTE-Mobilfunknetz mit besonders kurzen Übertragungszeiten austauschen konnten.
Für das Projekt wurde das bestehende LTE-Netz der Deutschen Telekom im Testbereich durch Mobile-Edge-Computing-Technologie von Nokia Networks erweitert. Dabei werden die Mobilfunk-Basisstationen durch sogenannte Cloudlets ergänzt. Diese sorgen dafür, dass die Kommunikation nicht durch das gesamte Netz geleitet werden muss, sondern lokal innerhalb der jeweiligen Funkzelle stattfinden kann. So können die Signallaufzeiten auf etwa 20 Millisekunden verkürzt werden, sie unter sonstigen Umständen bei rund einhundert Millisekunden liegen.
An Bord der Testfahrzeuge befindet sich jeweils eine On-Board-Unit, die mit den Fahrzeugsystemen verbunden ist und über ein Funkmodul mit dem LTE-Netz kommuniziert. Von Continental stammt die Anwendungssoftware sowie die grafische Oberfläche für die Anwendungsszenarien. Das Fraunhofer ESK hat die GeoService-Software entwickelt, die dafür sorgt, dass die Positionsdaten der Fahrzeuge erfasst und direkt in der jeweils nächsten LTE-Basisstation verarbeitet werden. Auf Basis der dort vorgenommenen Berechnungen können Ereigniswarnungen fast verzögerungsfrei an alle Fahrzeuge gesendet werden, die sich im relevanten Bereich befinden.
„Bei Continental sehen wir klar, das Internet macht das Fahrzeug besser. Das Prinzip dahinter ist einfach: Je mehr ein Fahrzeug über die Umgebung und das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer weiß, desto geringer der Verbrauch und umso weniger Verkehrstote“, sagt Ralf Lenninger, Leiter Strategie und Innovation der Division Interior bei Continental. „Die Echtzeit-Kommunikation mit anderen Fahrzeugen und der Infrastruktur, erlaubt dabei auf Situationen zu reagieren, die weder von den Augen des Fahrers noch den Sensoren des Fahrzeugs erfasst werden können.“
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

„Dem Kunden ist es egal, woher die Software stammt“
Seitdem Magnus Östberg letzten September die Rolle als Chief Software Officer bei Mercedes-Benz eingenommen hat, wurden viele Weichen für die Zukunft gestellt: Das softwaredefinierte Fahrzeug soll in den Mittelpunkt des Handelns gestellt werden.Weiterlesen...

„Die Konsolidierung wird weiter voranschreiten“
Für Autoexperte Stefan Bratzel ist klar: Die Transformation der Autoindustrie wird zu einigen unschönen Verwerfungen führen. Autobauer müssten daher bei Software oder Elektromobilität Fahrt aufnehmen, um die eigene Zukunftsfähigkeit zu garantieren.Weiterlesen...

„Security wird zu oft als Verhinderer gesehen"
Die Digitalisierung im Eiltempo hat ihre Tücken: Sie entwickelt sich meist schneller, als Security-Konzepte mithalten können. ISG-Experte Roger Albrecht erklärt, wie Firmen auf diese komplexen Anforderungen reagieren können.Weiterlesen...

„Lidar wird in der Zukunft nur noch eine Nische darstellen“
Einst ging Tesla mit seinem Lidar-Verzicht beim autonomen Fahren einen Sonderweg. Durch die neuen Möglichkeiten eines 4D Imaging Radar könnte die Strategie jedoch bald Nachahmer finden, erläutert Matthias Feulner, ADAS-Experte von NXP.Weiterlesen...

„Es wird keine Trennung zwischen IT und OT mehr geben"
Der Amtsantritt von Hanna Hennig als IT-Chefin von Siemens war turbulent: Es galt, die Folgen der Coronapandemie zu managen sowie neue Cloud- und Security-Konzepte auf den Weg zu bringen. automotiveIT gewährt sie einen Einblick in ihre Agenda.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit