In der Hansestadt wird der EQC in die bestehende Fertigungslinie integriert. Das Elektrofahrzeug wird auf demselben Band produziert wie C-Klasse Limousine und T-Modell, GLC und GLC Coupé. „Mit der Entscheidung, Elektrofahrzeuge auf einer Linie mit Modellen mit Verbrennungsmotor zu produzieren, können wir flexibel auf die Nachfrage reagieren und unsere Werke optimal auslasten. Damit erreichen wir weiterhin hohe Effizienz“, sagt Markus Schäfer, Bereichsvorstand für Produktion und Supply Chain bei Mercedes-Benz Cars.
Für mehr Effizienz im Werk sollen Industrie 4.0-Lösungen wie Big Data und KI sorgen. Eine menschenleere Fabrik ist laut Markus Schäfer aber keine Option für den OEM. „Ich bin kein Freund dieser Vision. Die Produktionsmitarbeiter sind unser Kapital. Ihre Expertise ist ein wichtiger Baustein für die erfolgreiche Produktion des EQC.“
Auch mittel- bis langfristig werden die EQ-Modelle auf den gleichen Linien mit den Verbrennern gebaut. Damit grenzen sich die Stuttgarter deutlich von Elektro-Pionier Tesla ab. Die Kalifornier fertigen ihre Fahrzeuge Model S, die SUV-Version Model X und das Model 3 für den Massenmarkt auf Plattformen, die exklusiv für Elektroautos designt wurden.
„Wir wissen genau, wie man hohe Fahrzeugstückzahlen produziert und die entsprechende Logistik anschiebt. Dennoch liegt natürlich auch vor uns noch einiges an Arbeit, da Prozesse auf die Besonderheiten der Elektromobilität zugeschnitten werden müssen“, betont der Produktionschef.
Neben Bremen bereitet sich auch das deutsch-chinesische Produktions-Joint-Venture Beijing Benz Automotive auf den Produktionsstart des EQC für den lokalen Markt in China vor. Wie bei der C-Klasse und dem GLC fungiert Bremen dabei als Kompetenzzentrum für die Produktion des EQC an anderen Standorten.
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt den Verantwortlichen auch nicht. Mit dem Launch des EQC hat sich der Konzern bei der Elektromobilität ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis zum Jahr 2022 werden insgesamt zehn EQ-Modelle auf den Markt kommen. 2025 sollen die Stromer 25 Prozent des Gesamtumsatzes von Daimler ausmachen.