Straßenbahnhaltestelle in Berlin

In Sachen Digitalisierung gibt es in vielen deutschen Städten noch erheblichen Nachholbedarf.

In einer Befragung des Digitalverbands Bitkom gibt ein Viertel (26 Prozent) der 16- bis 29-Jährigen an, dass eine zu langsame Digitalisierung am Heimatort ein möglicher Umzugsgrund ist. Unter den 30- bis 64-Jährigen beträgt der Anteil 22 Prozent. Nur für die Älteren ab 65 Jahren spielt die Digitalisierung bei der Wohnortentscheidung praktisch keine Rolle (vier Prozent).

Zugleich sagen 58 Prozent, dass die eigene Stadt oder Gemeinde bislang die Digitalisierung verschlafen habe. Nur rund ein Drittel (36 Prozent) gibt an, im Alltag bereits von der Digitalisierung der eigenen Stadt oder Gemeinde zu profitieren.

Digitalisierung wird zum Standortfaktor

„Digitale Infrastruktur und der digitale Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen ist kein nettes Extra, sondern wird von immer mehr Bürgern aktiv eingefordert. Die Coronapandemie hat dazu geführt, dass die Anforderungen an das digitale Leben und Arbeiten zusätzlich gestiegen sind. Entsprechend steigen auch die Ansprüche an die Städte“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Am Widerstand der Bevölkerung dürften hingegen die wenigsten Digitalisierungsprojekte scheitern: Nur ein Fünftel möchte nicht, dass in der eigenen Stadt oder Gemeinde mehr digitale Technologien zum Einsatz kommen. Die größte Ablehnung gibt es unter Menschen ab 65 Jahren, aber auch dort ist die Digital-Skepsis mit 27 Prozent eine Minderheitenposition.

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