Verschiedene Autos und Roller nebeneinander.

Angebote für geteilte Mobilität gibt es viele. Bei vielen Deutschen spielen diese aktuell aber kaum eine Rolle. (Bild: Free Now)

Die Ideen, Visionen und Pläne liegen auf dem Tisch. Doch was, wenn diese am Ende von der Bevölkerung nicht mitgetragen werden? Zumindest in Deutschland herrscht aktuell noch große Skepsis, sich Fahrzeuge zu teilen. Ob den E-Roller, das Auto oder ein gemeinsames Sammeltaxi – 87,5 Prozent der Deutschen nutzen noch keine smarten Mobilitätsdienste. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Eco Verbands der Internetwirtschaft in Kooperation mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Civey, an der sich Anfang September 2.500 Menschen aus Deutschland beteiligt haben.

Sorgen machen sollte den Anbietern der geteilt genutzten Mobilitätsdienste auch ein weiteres Studienergebnis: Denn geteilte, smarte Mobilität funktioniert nicht ohne den Austausch von Daten. Doch mehr als 60 Prozent der Befragten sind unter keinen Umständen bereit, ihre Daten zu teilen. Selbst wenn sie daraus einen Vorteil erhielten, lehnen diese Personen es laut der Eco-Umfrage aktuell ab. Auch deshalb fordert der Chef des Eco-Verbands die Menschen zu einem Umdenken auf: „Die Verkehrswende weg vom Individualverkehr und Besitz hin zu Shared-Mobility-Services bedarf eben auch eines Einstellungswandels auf Individualebene“, sagt der Vorstandsvorsitzende Oliver Süme.

Hoffnung ruht auf jüngeren Menschen

Eine Zielgruppe hat diesen Wandel im Geiste offenbar bereits durchlaufen – die Studierenden. Fast zwei Drittel von ihnen wollen ihre Daten Mobilitätsdienstleistern zur Verfügung stellen, ohne daran irgendwelche Bedingungen zu knüpfen. Insgesamt betrachtet nutzen aktuell 3,5 Prozent der Befragten Fahrdienste wie Uber, bei den unter 30-Jährigen sind es hingegen mehr als viermal so viele (15,2 Prozent). Bei den 30- bis 39-Jährigen sind Bike-Sharing-Dienste (15,6 Prozent) gefolgt von Car-Sharing-Diensten (10,2 Prozent) am beliebtesten.

Zu einer auf den ersten Blick gänzlich anderen Aussage kommt eine Umfrage des Mobilitätsanbieters Free Now. Demnach können sich 67 Prozent der Befragten hierzulande vorstellen, regelmäßig auf neue, per App buchbare Mobilitätsdienste wie E-Scooter, E-Bike, E-Moped oder Carsharing umzusteigen. Allerdings befragte das Unternehmen ausschließlich Menschen, die in Städten wohnen. Eine genauere Aufschlüsselung liefert die Umfrage nicht. Doch auch hier zeigten die Studienergebnisse ein deutliches Altersgefälle: Je älter die Befragten, desto eher entscheiden sie sich für ein traditionelles Mobilitätsangebot, heißt es von Free Now.

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