Laut einer repräsentativen Bosch-Umfrage in vier europäischen Ländern, durchgeführt im Juni 2020 vom Marktforschungsinstitut Innofact, bleiben alle Antriebsarten relevant. Wenn sie sich morgen für ein neues Auto entscheiden müssten, falle die Wahl bei der Hälfte der mehr als 2.500 Befragten in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien beim Erstwagen und von rund einem Drittel beim Zweitwagen zwar noch auf einen reinen Verbrenner. Doch auf die Frage nach dem meistgenutzten Antrieb im Jahr 2030 sehen rund 68 Prozent der Befragten in Europa den Elektroantrieb vorne, vor Hybriden und Verbrennern. Potenzial wird der Umfrage zufolge dem elektrischen Fahren mit der Brennstoffzelle beigemessen. Etwa jeder Dritte sehe darin die Technik für die Mobilität der Zukunft.
Kaufprämien für alle und Förderung von eFuels
Bosch zufolge werden Kaufprämien für alle Antriebsarten gewünscht. Die Frage, ob sie neben den vielfach gewährten staatlichen Zuschüssen für Elektro- und Plugin-Hybrid-Fahrzeuge auch Kaufprämien für Fahrzeuge befürworten, die ausschließlich mit Verbrennungsmotor fahren, bejahen 70 Prozent der befragten Europäer. Die Zustimmung zu einem staatlichen Finanzzuschuss beim Kauf eines Autos mit konventionellem Antrieb ist mit 83 Prozent in Italien am höchsten und mit 60 Prozent in Großbritannien am niedrigsten.
Auch Autos mit konventionellem Motor können klimaneutral gefahren werden. Der Schlüssel dazu sei synthetischer Sprit, die sogenannten eFuels – diese werden aus erneuerbarem Wasserstoff und mit CO2 aus der Umgebungsluft hergestellt. Im Schnitt stimmen 57 Prozent der Teilnehmer an der Bosch-Umfrage der Aussage zu, dass die Politik eFuels steuerlich fördern sollte.
Wie Bosch mit Blick auf die Studie mitteilt, werde sich am Stellenwert des Autos und seiner Bedeutung für die Mobilität in Europa so schnell nichts ändern. So können sich rund 60 Prozent der Befragten in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien nicht vorstellen, auf ein Auto zu verzichten. Und auch von den restlichen etwa 40 Prozent sei die deutliche Mehrheit allenfalls zu einem teilweisen Verzicht bereit, heißt es. Im ländlichen Raum Europas liege die Zustimmungsquote für ein Auto bei 77 Prozent. Ähnliches gelte auch für die Generation der 18- bis 29-Jährigen, die ebenfalls zu rund der Hälfte ein klares Votum pro Auto abgeben. „Das Auto bleibt auf absehbare Zeit das Verkehrsmittel Nummer eins – mit den besten Voraussetzungen, noch klimafreundlicher zu werden“, sagt Stefan Hartung, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions.