IT-Mitarbeiter in einem Büro

Unternehmen suchen aktuell weniger Fachkräfte - die IT bleibt keine Ausnahme. (Bild: Adobe Stock / DC Studio)

Insgesamt liegt der im Rahmen der Studie berechnete Indexwert aktuell auf dem niedrigsten Stand seit dem vierten Quartal 2021, im Vergleich zum deutlichen Minus des zweiten Quartals 2024 hat sich die Lage aktuell jedoch etwas stabilisiert.

Der allgemein rückläufigen Entwicklung bei Stellengesuchen steht aktuell die Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Sales und Marketing entgegen. Stark ausgeschrieben wird vor allem die Rolle des Vertriebs-Managers. „Aktuell werden priorisiert Rollen besetzt, die sich unmittelbar auf den Umsatz auswirken. Daraus begründet sich die hohe Einstellungsbereitschaft bei Spezialisten in Vertrieb und Kundenservice“, sagt Fabian Bäcker, Senior Abteilungsleiter Sales & Marketing bei Hays. Vielen Unternehmen käme es aktuell darauf an, bestehende Kunden besser zu betreuen und neue Kunden zu gewinnen, auch um teils rückläufige Umsätze zu kompensieren.

Nachfrage nach IT-Kräften geht zurück

Die Nachfrage nach IT-Spezialisten befindet sich erstmals seit 2011 dauerhaft über zwei Quartale in Folge unter der Marke von 100.000 Stellengesuchen pro Quartal, so die Studienautoren weiter. Dem Trend entgegen steht unter anderem die Nachfrage nach Security-Experten. Ursache hierfür ist der Studie zufolge neben der weiter steigenden Gefahr von Cyberangriffen auch die Umsetzung der europäischen Richtlinien wie NIS2 und DORA. „Die Richtlinien erfordern bei fast allen Unternehmen kurzfristig umfangreiche Maßnahmen in der Cyber Sicherheit. Die Fachleute zur Umsetzung fehlen jedoch vielfach. Wer hier untätig bleibt, riskiert hohe Geldbußen. Diese Gelder überwiegen etwaige Savings bei den Personalkosten deutlich“, warnt Andreas Sauer, Bereichsleiter Technology bei Hays.

ie Zahl der Engineering-Stellengesuche sinkt erstmals seit drei Jahren unter die Marke von 40.000 Stellengesuchen pro Quartal - der zweitstärkste Rückgang in einem Berufsfeld neben HR.

Fachkräftebedarf in der Autobranche verschiebt sich

Innerhalb der Autobranche zeigen sich zwischen dem ersten und dem dritten Quartal 2024 deutliche Unterschiede bei der Personalnachfrage. Entsprechende Indexwerte für den Engineering- und IT-Bereich haben sich der Studie zufolge nahezu halbiert. „Der Nachfragerückgang im Automotive-Bereich sollte nicht über die generell angespannte Fachkräftesituation hinwegtäuschen. Denn es gibt durchaus Bereiche, in denen die Nachfrage nach Elektroingenieuren und IT-Fachkräften stabil bleibt oder sogar wächst“, sagt René Gruner, Bereichsleiter Digital Technology & Engineering bei Hays. Dazu zähle etwa der Bereich erneuerbarer Energien und die Elektromobilität, die neue Arbeitsplätze schaffen. Auch in der Automatisierungstechnik und der Entwicklung von Smart Grids bestehe anhaltender Bedarf nach Fachkräften. „Diese Technologien sind entscheidend für die Modernisierung der industriellen Produktion und die Sicherstellung einer stabilen und effizienten Energieversorgung. Ingenieure und IT-Fachkräfte sind für die wirtschaftliche und ökologische Transformation des Landes unerlässlich“, so Gruner.

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