
Das mobile Arbeiten steigert die Produktivität der Mitarbeiter nachweislich. Diese fürchten jedoch das Gefühl der ständigen Erreichbarkeit.
Fast 70 Prozent der Unternehmen erwarten auch nach der Coronakrise nachhaltige Produktivitätssteigerungen durch mobiles Arbeiten. Das Gefühl immer erreichbar zu sein, belastet die Mitarbeiter jedoch zusehends. Das geht aus der aktuellen Studie des Capgemini Research Institute hervor, für die weltweit 5.000 Mitarbeiter und 500 Führungskräfte befragt wurden.
Bei 63 Prozent der befragten Unternehmen ist die Produktivität der Mitarbeiter im dritten Quartal 2020 dank geringerer Pendlerzeiten, flexibler Arbeitszeiten und der Einführung wirksamer Tools für die virtuelle Zusammenarbeit stark angestiegen. Bei den funktionalen Bereichen sind die IT und digitale Funktionen (68 Prozent) führend, gefolgt von Kundenservice (60 Prozent) sowie Vertrieb und Marketing (59 Prozent).
Die Digitalisierung und der Einsatz von Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) hat den Unternehmen in diesen Bereichen zu einer verbesserten Produktivität verholfen. In Funktionen wie der Produktion/Fertigung, Forschung und Entwicklung und im Bereich Lieferkette, die mehr Vor-Ort-Arbeit und einen höheren Arbeiteranteil umfassen, ist der Anteil der Unternehmen, die eine Produktivitätssteigerung verzeichnen konnten, mit 51 Prozent am niedrigsten.
Den Studienautoren zufolge rechnen die Unternehmen in den nächsten zwei bis drei Jahren mit einer allgemeinen Produktivitätssteigerung von 17 Prozent. Fast 70 Prozent der Unternehmen glauben, dass die Produktivitätsgewinne aus der mobilen Arbeit über die Pandemie hinaus nachhaltig sein werden. Die Produktivität wird jedoch in hohem Maße davon abhängen, wie schnell die Unternehmen lernen und sich neu orientieren.
In den nächsten zwei bis drei Jahren rechnen etwa drei von zehn Unternehmen damit, dass mehr als 70 Prozent ihrer Mitarbeiter mobil arbeiten werden (vor der Coronapandemie waren es nur etwa zehn Prozent der Unternehmen), und fast die Hälfte (48 Prozent) der Unternehmen sagt, dass ihr Gesamtbüroflächenbedarf um mindestens zehn Prozent sinken wird. Darüber hinaus erwarten etwa 45 Prozent der Mitarbeiter, künftig drei oder mehr Tage pro Woche von einem anderen Standort aus zu arbeiten – dies deutet auf einen schnell wachsenden Trend zu einem hybriden und kooperativen Arbeitsplatz-Modell hin.
Die Produktivität sei zwar in letzter Zeit gestiegen, dennoch hätten die Arbeitnehmer laut Studie Bedenken, was das mobile Arbeiten auf lange Sicht betrifft. Etwa 56 Prozent sind darüber besorgt, immer erreichbar zu sein. Bei den 26- bis 35-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 60 Prozent.
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