
In den sogenannten "Polestar Spaces" wie hier in Bochum sollen künftig auch Autos verkauft werden. (Bild: Polestar)
Polestar will sein Vertriebsmodell reformieren und seine Markenpräsenz auf dem deutschen Markt weiter ausbauen. Dafür setzen die Schweden nun auf ein sogenanntes „unechtes Agenturmodell“, das bereits in Norwegen, den Niederlanden, Großbritannien sowie auf dem Heimatmarkt ausgerollt wurde. Dabei wird das bisherige Vorgehen des reinen Online-Vertriebs um ein Agenturmodell ergänzt, bei dem Vertriebspartner stärker in den aktiven Verkauf eingebunden werden, heißt es aus Köln.
Für diesen Schritt in die Welt des physischen Handels will die Geely-Tochter in Deutschland ihre permanenten Standorte von neun auf 17 erweitern. Davon sollen fünf Mitte des Jahres fertiggestellt und nicht nur nahe der großen Metropolen angesiedelt sein. „Mit der Anpassung unseres Vertriebsmodells legen wir die Basis für weiteres Wachstum und fokussieren uns nun noch mehr auf den Verkauf“, sagt Polestars Deutschlandchef Willem Baudewijns. Polestar entspreche damit dem Wunsch der Volvo-Vertriebspartner, ihre Expertise im direkten Kundenkontakt stärker zur Geltung zu bringen, so Baudewijns.
Direkt mit den Kunden in Kontakt kommen will Polestar künftig beispielsweise über die sogenannten Polestar Spaces. Einen solchen Showroom gibt es beispielsweise bereits in Bochum.
Polestar-Chef hofft auf Wachstum
„Die direkte Nähe zu den Kundinnen und Kunden ist bei der Entscheidung für ein Auto enorm wichtig. Dies ist die klare Stärke des Handels. Hier profitieren wir stark von der Einbindung unserer Partner“, unterstreicht auch Polestar-CEO Michael Lohscheller. Durch die Umstellung erhoffen sich die Schweden deutliches Wachstum in Deutschland – ein Markt, der traditionell noch sehr stark vom physischen Autohandel geprägt ist.
Aktuell durchlebt Polestar eine ziemliche Durststrecke: 2024 gingen 44.851 Autos an die Kunden, 15 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. In Deutschland fahren bislang rund 20.000 Fahrzeuge der Schweden auf den Straßen. Vor allem die neuen E-SUV-Modelle Polestar 3 und 4 sowie der Grand-Tourer Polestar 5 sind die neuen Hoffnungsträger.