Mit einem Fahrerlosen Transportsystem (FTS) für den Fahrzeugversand hat Audi den Logistik Award 2017 des Verbands der Automobilindustrie (VDA) gewonnen. Das FTS entstand in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Serva Transport Systems. Den Preis nahm Claudius Illgen als Leiter vom Audi Fahrzeugstand in Ingolstadt entgegen.
Die FTS-Technologie ist bei Audi seit Jahresbeginn am Standort Ingolstadt im Serienbetrieb. Zwölf Parkroboter, die auf den Namen „Ray“ hören, transportieren vollautonom Fahrzeuge aus einem Parkhaus zur Verladung auf Bahnwaggons. Dazu erfasst der Roboter via Lasersensorik die Position und Maße eines Autos. Ein zentrales autonomes Leitsystem teilt dem Roboter einen Platz zu, auf dem er das Auto abstellen kann. Sobald eine ausreichende Anzahl an Fahrzeugen für das selbe Versandziel zusammengekommen ist, stellt sie ein Roboter zum Verladen auf die Bahnwaggons bereit. Auf 20.000 Quadratmetern Sortier- und Pufferfläche werden so täglich bis zu 2000 Fahrzeuge transportiert und 500 Kilometer Strecke zurückgelegt.
„Wir haben die Technologie vor knapp 2 Jahren mit dem Ziel aufgesetzt, die Vernetzung verschiedener Transport und Fördertechniken und die Digitalisierung von Produkten voranzutreiben“, sagte Claudius Illgen. Herausforderungen bei der Umsetzung waren unter anderem die Witterung in einem halboffenen Parkhaus und die Systemkompatibilität mit der Konzern-IT von Audi. „Die Zusammenarbeit mit dem Startup Serva hat uns auch gezeigt, wie ein agiles Projektmanagment und kurze Entscheidungswege aussehen können. Diese Prozesse stellen sich bei einem großen OEM ja oft anders dar“, so Illgen.
Um den Serienbetrieb auch auf weitere Standorte ausweiten zu können, wird Audi in Zukunft die Standardprozesse und die Infrastruktur der Technologie technisch weiterentwickeln. „Wir sehen das FTF auch als strategischen Beitrag für urbane Mobilitätsprojekte“, so Claudius Illgen zum Abschluss.