
Produktion für den Weltmarkt: Im mexikanischen San Luis Potosí fertigt BMW die 3er Limousine. (Bild: BMW)
Eine spezielle Smart-Maintenance-Software ermöglicht es, die Wartung der Anlagen vorausschauend zu planen und so ihre Verfügbarkeit zu erhöhen. Die Serviceaktivitäten orientieren nicht mehr an vordefinierten Wartungsintervallen, sondern basieren auf aktuellen, intelligent aufbereiteten Maschinendaten. Über Smart Devices wie Tablets und Smartphones erhalten die Mitarbeiter alle relevanten Informationen zum Status der Anlagen. Viel Industrie 4.0 steckt auch im Montageprozess, wo Papier weitestgehend durch Bildschirme ersetzt wurde. Alle wichtigen Taktinfos sehen die Mitarbeiter auf zwei Bildschirmen. Diese digitalen Auftragszettel setzt BMW in Mexiko zum ersten Mal ein.

Mensch und Roboter arbeiten in der Motorvormontage eng zusammen. Bild: BMW
In seiner Eröffnungsansprache betonte BMW-Produktionsvorstand Oliver Zipse, dass alle Anstrengungen im Werk von Anfang an auf fehlerfreie Fahrzeuge ausgerichtet worden seien. Er zeigte sich davon überzeugt, dass San Luis Potosí die internationale Erfolgsgeschichte der BMW Group fortschreiben könne. „Mit der heutigen Eröffnung sehen wir das Ergebnis von fünf Jahren gründlicher Vorbereitung. Mit der umfassenden Kompetenz des BMW-Produktionsnetzwerks, der gemeinsamen Arbeit unserer mexikanischen und internationalen Kollegen und unserer Investition von mehr als einer Milliarde US-Dollar haben wir dieses neue hochmoderne Automobilwerk in Mexiko errichtet.“
Auch in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit hat BMW in San Potosí einen neuen Maßstab gesetzt: Ab dem ersten vollen Betriebsjahr soll der Standort der ressourceneffizienteste im Produktionsnetzwerk sein. Das gilt für den Umgang mit Wasserressourcen ebenso wie die Energiegewinnung. Eine über 70.000 Quadratmeter große Solaranlage auf dem Werksgelände trägt ihren Teil dazu bei, dass die Stromversorgung zu 100 Prozent CO2-neutral erfolgt.

Das neuen Werk gilt als in der BMW-Welt als Vorreiter bei der intelligenten Instandhaltung. Bild: BMW
Sobald die Anlaufphase vollständig abgeschlossen ist, verfügt das Werk über eine Kapazität von bis zu 175.000 Einheiten jährlich. Aktuell beschäftigt BMW bereits 2.500 Mitarbeiter. Sie stehen bereits, um mit der 3er Limousine die erfolgreichste Baureihe der Marke BMW zu fertigen. In der über 100-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich dieses Auto zum Herzstück der Marke entwickelt.
Insgesamt verfügt der bayerische Autohersteller nun über 31 Fertigungsstandorte und spricht von einem international leistungsfähigen und flexiblen Produktionsnetzwerk. Vor allem letzteres ist wichtig: Wie alle OEMs muss es BMW künftig gelingen, innerhalb seiner Fabriken Modelle mit unterschiedlicher Antriebstechnik zu bauen – klassische Verbrennungsmotoren ebenso wie Hybridfahrzeuge und Elektro-Autos. Gleichzeitig braucht es auf Steuerungsebene einen Plan, wie man auf die dynamischen Marktentwicklungen in allen Teilen der Welt reagieren will. Experten sagen bereits voraus, dass China 2019 einbrechen wird, die USA und Europa stagnieren bestenfalls.
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